Mein erster Viertausender! Möglich macht es die Outdoormarke
Mammut beziehungsweise Moritz Becher von
Outkomm - die Agentur macht die PR für das Schweizer Unternehmen. Der Bergsportausrüster Mammut feiert sein 150-jährges Jubiläum und feiert das mit der Besteigung der Jungfrau. Ein paar Journalisten dürfen mit. Unter anderem ich. Weil auf der Jungfrau offenbar kein Platz mehr ist, gehen wir auf den etwas einfacher zu besteigenden
Mönch.
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Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau
Copyright: Lena Herrmann |
Mit der Bahn geht es hoch aufs Jungfraujoch, das auf 3454 Meter Höhe liegt. Die dünne Luft ist spürbar, aber die Sonne strahlt vom Himmel und wir beziehen vergnügt unsere gemütlichen roten Zelte. Am Abend gibt es ein zünftiges Raclette unter freiem Himmel und dann versuche ich, ein paar Stunden zu schlafen.
Das ist nicht ganz einfach, denn zum einen hindert die dünne Luft einen daran, zur Ruhe zu kommen. Wenn ich mich nur im Schlafsack umdrehe, spüre ich, wie augenblicklich mein Atem schneller wird. Außerdem bin ich natürlich aufgeregt. Zwar werde ich morgen in einer Dreierseilschaft mit einem soliden Schweizer Bergführer auf den Mönch klettern. Aber dennoch bin ich gespannt. Mein erster Viertausender! Über der Überlegung, ob sich wohl gerade schon die roten Blutkörperchen in mir vermehren, schlafe ich ein.
Am
2. August 2011 um drei Uhr morgens klingelt der Wecker und nach einem kurzen Frühstück machen wir uns um halb vier auf den Weg. Zum Sonnenaufgang wollen wir auf dem Gipfel sein und so machen wir uns im Schein unserer Stirnlampen mit den Steigeisen an den Füßen auf den Weg. Ich laufe in der Mitte, hinter mit Helli, der Chef der Münchner Filmproduktion
Helliventures, der selbst Sportler ist, aber für den die Kraxelei hier auch nicht alltäglich ist.
Im Dunkeln steige ich einfach brav genau den Weg nach, den unser Bergführer vorgibt. Erst nach Stunden des Steigens über Eis, Schnee und Fels dämmert langsam der Himmel und mir, wie gefährlich nah der Abgrund eigentlich ist.
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Copyright: Lena Herrmann |
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Copyright: Lena Herrmann |
Pünktlich zum Sonnenaufgang stehen wir auf dem Gipfel. Um uns herum taucht die Sonne die Berge in flüssiges Gold und es fühlt sich atemberaubend an. Wie klein die Kuppe ist, auf der wir stehen!
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Sonnenaufgang auf dem Mönch
Copyright: Lena Herrmann |
Leider gibt es kein Gipfelkreuz. Landstriche, die katholischer geprägt sind, verzichten auf dieses Zeichen so gut wie nie und mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, dass mir Gipfel ohne diese Markierung immer ein bisschen weniger wie Gipfel vorkommen.
Ein Schokoriegel im Mund gibt Kraft und Energie für den Rückweg. Und die brauchen wir auch: Langsam macht sich die Müdigkeit bemerkbar. Wegen des wenigen Schlafs, aber auch wegen der dünnen Luft. Außerdem ist es jetzt richtig hell und plötzlich sehen wir, wie viele hundert Meter es rechts und links nach unten geht, wie steil der Weg und wie schmal der Grat ist. Dennoch macht die Kletterei Spaß.
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Copyright: Lena Herrmann |
Als wir zurück auf dem Weg sind, zieht das Wetter zu und wirklich - im Laufe des Tages wird es noch ein richtiges Unwetter aus Graupel und Schnee geben. Doch da sind wir bereits fertig mit unserem Bergabenteuer und zurück im gemütlichen Zelt.
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Copyright: Lena Herrmann |
Bewertung:
Mit Bergführer ist die Tour vom Jungfraujoch hoch auf den Mönch für jeden zu machen, der trittsicher und schwindelfrei ist, mit Steigeisen umgehen und ein bisschen klettern kann. Anstregend wird die Route aufgrund der dünnen Luft. Wer auf einen Bergführer verzichtet muss auch im Dunkeln den Weg kennen, der bei Neuschnee nicht immer gut gespurt ist, das Wetter und die Schneeverhältnisse im Blick haben.
Zeiten:
Jungfraujoch (3454 m) - Mönch (4107 m): 3:00 Stunden
Mönch - Jungfraujoch: 2:00 Stunden
Insgesamt: 5:00 Stunden und 753 Höhenmeter