Montag, 15. Oktober 2012

Klettersteig: Mindelheimer Klettersteig/Schafalpenkopf, 2320 m, Allgäuer Alpen


Copyright: Stephan Knapek
Jeder, der den Mindelheimer Klettersteig schon einmal gemacht hat, weiß, wie viele Menschen auf dem Grat bei bestem Bergwetter unterwegs sind. Der Klettersteig gilt als einer der schönsten seiner Art. Dazu kommt, dass er trotz seiner Länge gut machbar ist. Zum einen ist der 2007 renovierte Steig üppigst mit Drahtseilen und Eisenbügeln ausgerüstet. Zum anderen bieten sowohl die Mindelheimer Hütte als auch die Fidererpasshütte eine gute Übernachtungsmöglichkeit, so dass sich nicht so konditionsstarke Bergsteiger die Tour auf zwei Tage aufteilen können.

Wir haben es in diesem Jahr geschafft, den Steig bei bestem Bergwetter menschenleer anzutreffen. Vier Leute kamen uns entgegen, drei haben wir überholt. Der Grund: Zum einen waren wir spät im Jahr dran, am 13. Oktober 2012. Und: wir sind spät mittags in den Klettersteig eingestiegen. Und das, obwohl die Tage inzwischen schon merklich kürzer waren.

Aus diesem Grund haben wir auch Gas gegeben und die ersten 1000 Höhenmeter schweißtreibend in zwei Stunden absolviert. Vom Talort Schwendle (1160 m) geht es erst in das Tal hinein und dann in Serpentinen anstrengend und steil bergan. An der Fidererpasshütte vorbei und hoch in die Scharte, wo es nach ein paar Metern am Grat entlang hinein in den Klettersteig geht. Wie so oft ist auch hier die erste Eisenleiter ein guter Gradmesser für das, was kommt. Wer hier zögert, sollte lieber umdrehen.

Copyright: Lena Herrmann

Der Steig ist wunderschön, gut markiert und immer wieder überraschend. Zwischendurch gibt es genug Platz für eine kleine Pause oder ein Überholmanöver, sofern das nötig ist. Ein besonderes Schmankerl ist die Kraxelei auf die drei Gipfel des Schafalpenkopfes (Nördlicher Schafalpenkopf, 2320 m, Mittlerer Schafalpenkopf, 2301 m, Südlicher Schafalpenkopf, 2272 m). Immer wieder geht es luftige Zacken hoch und wieder runter.

Diese Zacken geht es der Reihe nach hoch und runter
Copyright: Lena Herrmann

Luftig aber immer gut gesichert
Copyright: Lena Herrmann

Die Aussicht ist grandios, das gesamte Panorama der Allgäuer Alpen hat man vor sich - je nachdem, in welche Richtung der Berg gerade den Blick freigibt.


Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann

Prinzipiell lässt sich die Tour von beiden Seiten aus gehen. Wir haben uns für die Seite von der Fidererpasshütte aus entschieden, um (vor allem wegen der drohenden Dunkelheit) den längeren Weg nach unten gehen zu können und nicht hoch zu müssen. Klettersteigführer empfehlen die Begehung von Seiten der Fidererpasshütte, weil die beiden Schlüsselstellen so hochzuklettern und nicht abzusteigen sind.

Copyright: Lena Herrmann

Unser persönliches Highlight war der Steinbock, der nur zwei Meter neben dem Weg stand und sich durch uns kaum stören ließ.

Copyright: Stephan Knapek
Am Ende geht es noch über den Gipfel des Kemptner Köpfels auf und dann durch die Kemptner Scharte in Serpentinen schnell den Berg hinunter. Für uns präsentierte sich dort eine Abendstimmung der ganz besonderen Art.

Copyright: Lena Herrmann
Am Wasserfall vorbei geht es dann die letzte Dreiviertelstunde gemütlich zurück zum Auto.

Copyright: Lena Herrmann

Bewertung:
Ein wunderschöner, anwechslungsreicher und hervorragend gepflegter und abgesicherter Klettersteig, der eine große Freude ist. Die länge der Tour sollte jedoch nicht unterschätzt werden, denn die viele Kletterei zehrt an den Kräften. Unbedingt genügend Wasser und Proviant mitnehmen und gegen das Wetter auf über 2000 Meter Höhe vorbereitet sein.

Zeiten:
Schwendle (1160 m) - Fidererpass (2035 m): 2:30 Stunden
Fidererpass (2035 m) - Kemptner Köpfl (2191 m): 3:30 Stunden
Kemptner Köpfl  (2191 m) - Schwendle (1160 m): 2:00 Stunden
Insgesamt: 8 Stunden und 1500 Höhenmeter in Auf- und Abstieg

Samstag, 6. Oktober 2012

Tagestour: Rotwand, 1884 m, Mangfallgebirge

Endlich wieder ein sonniger Oktobersamstag und da der Entschluss zu einer Bergwanderung erst morgens nach dem Aufstehen in mir reifte, sollte es am 6. Oktober 2012 nur einer der bayerischen Voralpengipfel werden. Die Rotwand ist einer meiner liebsten Berge. Erstens, weil man vom Spitzingsee Ort auch im Winter über die Forststraße mit dem Schlitten hochlaufen kann (ca. zwei Stunden). Und außerdem, weil das Rotwanhaus spätestens seit dem Umbau eine wirklich nette Hütte ist mit einem traumhaften Ausblick. Und die Sonne kann man sich auch ins Geschicht scheinen lassen, während der Blick am Hinteren Sonnwendjoch hängen bleibt, dass sich dramatisch vor der Rotwand auftürmt.

Copyright: Susanne Pahler

Der schönste Weg führt vom Spitzingsattel (gebührenpflichtiger Parkplatz, 4 Euro) hoch durch den Wald. Doch schon nach einer Weile kommt man aus dem dunklen Grün raus und läuft über die Almwiesen immer im Blick die Taubensteinbahn, die die Fußlahmen und Sandalen-Touristen auf den Berg hochbringt (Zwei Stunden bis hierher). Doch die meisten Touristen bleiben wo sie sind und so geht der Weg entspannt um den Taubenstein herum. Immer im Blick: das gesamte Panorama der Bayerischen Voralpen, der Wilde Kaiser und bei klarer Sicht sieht man sogar die Berge des Alpenhauptkamms.

Eine Stunde läuft man noch gemächlich vom Taubenstein zur Rotwandhütte, die einfach auf dem besten aller Hüttenplätze steht. Wer mag, geht noch die 20 Minuten rauf zum Gipfel.

Copyright: Susanne Pahler

Wer gerne einen anderen Weg runter als rauf nimmt, dem sei der Forstweg nach Spitzingsee Ort empfohlen (1,5 Stunden). Zum einen schont das Laufen auf dem Forstweg die Knie und außerdem sind die Wege nach regnerischen Tagen oft weich und matschig - da macht der Abstieg nicht allzuviel Freude.

Von Spitzingsee Ort führt ein Weg am See entlang bis hoch zum Spitzingsattel, wo das Auto steht. Auch die Anbindung mit Bayerischer Oberlandbahn (BOB, Haltestelle Fischhausen-Neuhaus) und Bus ist gut. Und weil man grad in der Gegend ist: Ein Besuch im Café Winklstüberl und ein riesengroßes Stück Torte von dort lohnen sich immer!

Bewertung: Die Wanderung ist einfach und nicht ausgesetzt und von der Länge her auch für Ungeübte zu machen. Allerdings sind vereinzelte Stellen beim Anstieg durchaus etwas steiler und somit ist die Tour auch für geübte Berggeher eine erfüllende Wanderung. Bei Nässe sind die Wege teils rutschig und matschig. Geeignetes Schuhwerk ist daher unbedingt zu empfehlen. Aber das ist es ja überall. Wer mit Turnschuhen in die Berge geht, ist selbst schuld.

Zeiten:
Spitzingsattel (1129 m) - Taubenstein (1693 m): 1:30 Stunden
Taubenstein (1693 m) - Rotwandhaus (1737 m): 0:45 Stunden
Rotwandhaus (1737 m) - Rotwandgipfel (1884 m): 0:15 Stunden
Insgesamt: 2:30 Stunden und 755 Höhenmeter im Aufstieg

Samstag, 15. September 2012

Tagestour: Torhelm, 2494 m, Kitzbüheler Alpen

Der Berg, der sich fast wie der letzte in der diesjährigen Saison angefühlt hat, ist der Auftakt für diesen Blog - wie passend: Am 15. September 2012 ging es von der Seite Kelchsau/Langer Grund rauf auf einen der höchsten Gipfel der Kitzbüheler Alpen, den Torhelm. 2494 Meter ragt er am Ende des Kessels empor. 1054 für uns zu bewältigende Höhenmeter.

Mit dem Auto fährt man die Mautstraße hinter Kelchsau (4 Euro) in den Langen Grund. Dort kündete der Almabtrieb vom Ende des Sommers und wir steckten erst einmal in bunt geschmückten Schafen und Rindern fest.

Copyright: Lena Herrmann


Copyright: Lena Herrmann


Die Straße endet an der Tiefentalalm (angeblich die älteste Alm der Kitzbüheler Alpen, 1530 erbaut) auf 1440 Meter Höhe und unsere Gipfeljagd begann. Wunderschön geht es kaum ansteigend durch den Kessel, immer entlang des Schmelzwasser. In der Nacht hatte es bis auf 1600 Meter runtergeschneit, es war also klar, dass wir bald anfangen mussten, auch durch den nassen Schnee zu steigen.

Copyright: Lena Herrmann


Nach rund einer Stunde und 45 Minuten des gemütlichen Gehens erreichen wir verfallene Ställe und von dort geht es dann noch einmal etwas mehr als eine Stunde (zumindest für uns, da wir die letzten 250 Höhenmeter durch den wadlhohen Schnee wirklich spuren mussten), erst knapp unterhalb des Grats und dann auch oben auf dem Grat, hoch auf den Gipfel.

Copyright: Lena Herrmann


Die Wegmarkierungen zollen dem vielen Schnee Tribut, zumal der Berg auch als beliebter Skitouren-Gipfel gilt: Sie sind reichhaltig und exponiert angebracht, so dass auch bei Schnee die Route gut zu finden ist.
Die Aussicht war leider bescheiden - in dem Kessel hingen die Wolken hartnäckig fest. Auf dem gleichen Weg ging es zurück zur Tiefentalalm.

Bewertung: Ein markanter Gipfel, der bei schönem Wetter eine fantastische Weitsicht garantiert. Leicht zu findender Weg und bis auf die Länge des Weges und die 1000 zu bewältigenden Höhenmeter und damit konditionelle Erfordernisse nicht besonders anspruchsvoll und auch nicht ausgesetzt. Langer Anfahrtsweg durch den Langen Grund.

Zeiten:
Tiefentalalm (1441 m) - Öfeleralm (1988 m): 2:00 Stunden
Öfeleralm (1988 m) - Torhelmgipfel (2494 m): 1:15 Stunden
Insgesamt: 3:15 Stunden und 1053 Höhenmeter im Aufstieg

Samstag, 11. August 2012

Tagestour: Guffert, 2194 m, Rofangebirge

Copyright: Lena Herrmann

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Sonntag, 5. August 2012

Tagestour: Schinder, 1808 m, Bayerische Voralpen

Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann

Das Schindertor, das ein paar Schritte Klettersteig verlangt;
Copyright: Lena Herrmann

Das Geröllfeld verlangt noch einmal ein paar Kräfte beim Abstieg;
Copyright: Lena Herrmann

Der Blick zurück auf die beiden Schinder;
Copyright: Lena Herrmann