Donnerstag, 3. Oktober 2013

Tagestour: Jochberg, 1565 m, Bayerische Voralpen

Lange Zeit habe ich um den Jochberg einen Bogen gemacht. Zu kurz der Anstieg, zu überlaufen der Berg - das waren meine Vorurteile. Jetzt hat ein Freund, der seinen kleinen Sohn in der Kraxe mit dabei hatte, uns doch auf einen der bekanntesten Gipfel der Bayerischen Voralpen gelotst. Zwar sind meine Vorurteile zumindest bezüglich der Frequentierung durchaus bestätig worden und doch muss ich sagen: Der Jochberg ist nicht zu Unrecht ein so beliebter und bekannter Gipfel: Die Aussicht von oben auf den Kochel- und den Walchensee ist grandios!

Herbstliche Impressionen; Copyright: Lena Herrmann

Von Kochel kommend haben wir das Auto auf einem der Parkplatz am Kesselberg abgestellt - als Wanderer kann man sich die befahrene Serpentinenstraße hoch zum Pass ganz gut sparen, weil überall neben der Straße im Wald Wanderwege hoch auf die höchste Stelle der Straße führen. Von dort geht es dann auf der östlichen Straßenseite ein paar Treppenstufen hoch (gute Beschilderung zum Jochberg), die in den Wanderweg münden. Westlich der Straße führt der Forstweg hoch zum Herzogstand, wahrscheinlich neben dem Jochberg der meistbewanderte Berg in Deutschland.

Der Weg hoch zum Jochberg schlängelt sich mit moderater Steigung durch den Wald. Bei der Abzweigung halten wir uns links Richtung Jochberg und nicht Richtung Jocheralm, schließlich wollen wir zuerst mal auf den Gipfel. Erst nach rund einer Stunde Fußmarsch geben die Bäume den Blick frei ins Tal runter zum Kochelsee. Wer Glück hat (so wie wir), der befindet sich zu diesem Zeitpunkt schon über den Wolken, während der See unten noch bunter einer dicken Nebeldecke verhüllt ist.

Noch versteckt sich der Kochelsee im Nebel.
Copyright: Lena Herrmann

 Nach einem kurzen Stück entlang des Grates (allerdings immer in sicherem und gebührendem Abstand, wenn man sich vorschriftsmäßig auf dem Weg hält) führt der Pfad aus dem Wald raus und rechts unterhalb ist dann auch schon die Jocheralm auszumachen, die von Mai bis Oktober offen hat (Montag Ruhetag). Wir gehen jedoch noch eine Viertelstunde weiter hoch auf den Gipfel, wo man bei schönem Wetter niemals alleine sein wird. Doch auf dem Plateau ist genug Platz für alle Brotzeiter. Wobei die Entscheidung schwer fällt, wohin der Blick bei der Rast gehen soll: Richtung Kochelsee, Richtung Walchensee oder rein in die Alpen - Guffert, Kaisergebirge und Karwendel lassen sich ebenso gut ausmachen wie die Zugspitze. Und wer bei der Bestimmung der Berge unsicher ist, dem hilft die Panoramaschautafel neben dem Gipfelkreuz.

Der Blick auf den Walchensee - der Nebel lichtet sich auch in den Tälern der Alpen; Copyright: Lena Herrmann

Alleine ist man auf dem Gipfel selten; Copyright: Lena Herrmann
Beim Absteig wenden wir uns vor dem Wald nach links und laufen runter zur Hütte.

Rund um die Jochbergalm gefällt es den Kühen am besten; Copyright: Lena Herrmann

Nach der bewirtschafteten Alm geht der Forstweg rechts runter, aber bald führt als Abkürzung zwischen den Serpentinen ein teilweise durchaus anstrengend nach unten gehender Weg zwischen den Bäumen hindurch. An manchen Stellen ist ein bisschen Aufmerksamkeit erforderlich, weil die Markierungen nicht allzu deutlich sind. Allerdings ist der Weg so breit, dass er kaum zu verfehlen ist.

Der Steig findet sein Ende am Walchensee, dessen Ufer nochmal zu einer Rast einlädt.

Der Walchensee und der Blick auf den Herzogstand; Copyright: Lena Herrmann
Dann geht es rund um den See und von dort den Kesselberg hoch (auch hier kann man darauf verzichten, sich an den Leitplanken entlang zu drücken und nimmt lieber den Weg parallel durch den Wald), über den Pass und zurück zum Parkplatz.

Bewertung: Mit eineinhalb Stunden Aufstiegszeit, einer Hütte und moderaten Steigungen ist der Jochberg der ideale Familienberg oder ein Ziel für diejenigen, die nicht zu früh aufstehen wollen. Allerdings ist er genau dafür auch bekannt, deshalb tummeln sich bei schönem Wetter Familien in Scharen auf dem Berg. Wer sich dessen bewusst ist oder wer keine Einsamkeit sucht, den belohnt der Berg mit einer gigantischen Aussicht in die gesamte Alpenkette hinein.

Zeiten:
Parkplatz Kesselberg (700m) bis Einstieg Wanderweg (850 m): 0:15 Stunden
Einsteig Wanderweg auf dem Pass (850 m) bis Jochberggipfel (1565 m): 1:30 Stunden
Gipfel (1565m) bis Jocheralm (1382 m) : 0:15 Stunden
Jocheralm (1382 m) bis Urfeld am Walchensee (700 m); 1:15 Stunden
Urfeld am Walchensee (700 m) über Kesselberg bis Parkplatz (700m): 0:45 Stunde
Insgesamt: 865 Höhenmeter und 4:00 Stunden Gehzeit

Samstag, 17. August 2013

Tagestour: Geigelstein, 1808 m, Chiemgauer Alpen

Nach dem höchsten Berg der Chiemgauer Alpen vergangenes Wochenende, ist dieses Mal der zweithöchste Berg dran - der Geigelstein. Wir starten in Ettenhausen, kurz nach Schleching, und parken auf dem kostenpflichtigen Parkplatz der Geigelsteinbahn (600 m), die allerdings nicht mehr in Betrieb ist. Es gilt also, den Berg zur Fuß zu erobern.

Wir entscheiden uns für den längeren Aufstieg (dazu nach einer Viertelstunde auf dem Forstweg rechte abbiegen; gerade aus würde man gen Wuhrsteinalm laufen, doch die heben wir uns für den Rückweg auf) über die kleine Haidenholzalm. Unsere Hoffnung bewahrheitet sich: Nur vereinzelt treffen wir auf Wanderer auf dieser landschaftlich wirklich schönen Strecke. Beziehungsweise: Schön wird es, sobald wir den - oft durchaus auch steil ansteigenden - Forstweg hinter uns gelassen habe - was nach einer und einer dreiviertel Stunde an der Haidenholzalm (1345 m) soweit ist. Rechts hinter dem kleinen Häuschen, das bis auf Mittwoch im Sommer rudimentär bewirtschaftet ist, geht der Weg dann schmal bergauf, vorbei an Kuhherden, über Wiesen und durch Latschengebüsch über einen Sattel hin zur Rossalm. Die kleine Alm, wo man im Sommer auch mal ein alkoholfreies Weißbier und ein Schinkenbrot bekommt, ist die höchste Alm der Chiemgauer Alpen und ein altes Überbleibsel der einstigen Salzstraße.
Die Haidenholzalm; Copyright: Lena Herrmann

Auf dem Weg zur Rossalm treffen wir auf letzte Schneefelder - und Kühe, die sich darauf die Füße kühlen; Copyright: Lena Herrman


Nach einer kurzen Rast geht es weiter Richtung Gipfel. Vorher gilt es noch einen kleinen Kopf zu umrunden - dazu unbedingt rechts halten! Aus Mangel an einem Wegweiser gehen wir erst geradeaus und biegen erst später rechts auf den richtigen Weg wieder ab - was auch funktioniert. Durch ein Weidegatter geht es weiter bergan und dann sieht man schon den imposanten Gipfel, den man vom Sattel aus innerhalb von 20 Minuten durch Latschen auf einem recht steilen Weg erklimmt.


Der Gipfelansteig durch die Latschen auf den Geigelstein; Copyright: Lena Herrmann

Das Gipfelkreuz mit kleinem Mini-Kapellchen auf dem Geigelstein; Copyright: Lena Herrmann

Die Aussicht ist grandios; Copyright: Lena Herrmann

 Richtung Süden steigen wir über die steile Geröllflanke wieder ab und entscheiden uns, den benachbarten Breitenstein (1661m) nicht noch mitzunehmen, was rund eineinhalb Stunden mehr Wegzeit bedeuten würde, sondern direkt Richtung Wuhrsteinalm abzusteigen. Von dort geht es über den Forstweg, der sich immer in der Nähe der einstigen Seilbahnanlage bewegt, zurück zum Parkplatz.

Nicht nur die Kühe sind auf der Wuhrsteinalm schon müde - die Wanderer spüren auch schon ihre Beine; Copyright: Lena Herrmann

Langsam sinkt die Nachmittagssonne rund um die Wuhrsteinalm; Copyright: Lena Herrmann



Bewertung: Der Weg ist einfach, machmal ein bisschen schmal, aber nie ausgesetzt oder nah am Abgrund und daher auch für Anfänger oder unsichere Menschen gut geeignet. Einzige Ausnahme stellt wohl der Abstieg vom Gipfel über das Geröllfeld dar, wo konzentriertes Gehen und der Einsatz von Stöcken ratsam ist. Sowohl der Auf- als auch Abstieg ist an manchen Stellen durchaus steil, was die Tour insgesamt zu einer anstrengenden und kraftraubenden Tour macht.

Zeiten:
Parkplatz Geigelsteinbahn (600m) bis Haidenholzalm (1345m): 1:30 Stunden
Haidenholzalm (1345m) bis Rossalm (1681m) : 0:45 Stunden
Rossalm (1681m) bis Gipfel (1808m); 0:45 Stunden
Gipfel (1808m) bis Wuhrsteinalm (1100m): 1:15 Stunde
Wuhrsteinalm (1100m) bis Parkplatz (600m): 1:00 Stunde
Insgesamt: 1208 Höhenmeter und 5:15 Stunden Gehzeit

Sonntag, 11. August 2013

Tagestour: Sonntagshorn, 1961 m, Chiemgauer Alpen

Auf der Suche nach einem Berg, der nicht zu steil ist und trotzdem ein bisschen mehr zu bieten hat als einen ausgedehnten Spaziergang, sind wir auf das Sonntagshorn gestoßen. Rund 1000 Höhenmeter bietet die Wanderung. Der Berg, über dessen Gipfel die deutsch-österreichische Grenze verläuft, ist der höchste der Chiemgauer Alpen und bietet eine grandiose Aussicht über den Chiemsee auf der einen und Watzmann sowie Wilder Kaiser auf der anderen Seite. Da lohnt sich auch die etwas längere Anfahrt aus München, denn ab der Autobahnausfahrt Traunstein/Siegsdorf (A8) sind es nochmal rund 35 Kilometer über die Landstraße, durch Inzell und Schneizlreuth bis ins Heutal. Man besteigt den Berg also von der österreichischen Seite. Von der deutschen Seite gehts auch, aber der Weg ist anspruchsvoller, anstrengender und hat Kletterstellen bis zum II. Grad.


Copyright: Lena Herrmann


Vom Wanderparkplatz im Heutal (durch den kleinen Ort Unken hindurch, immer der Beschilderung "Heutal" folgen; nach einigen Spitzkehren und Höhenmetern ist der Parkplatz nicht zu verfehlen), der gut beschildert und kostenpflichtig ist, geht es rund eine Stunde über einen Forstweg auf die Hochalm. Dort befindet sich in der kleine Ansammlung aus Ferienhüttchen und Almen auch eine nette, kleine bewirtschaftete Hütte für hungrige und durstige Wanderer. Auf dem Hauptweg geht es gerade aus weiter durch das kleine Hüttendorf hindurch, als Orientierung dient eine kleine Kapelle, die man auf der rechten Seite passiert. Kurz danach verlässt man den breiten Weg und steigt gleich etwas steiler bergauf den kleinen Wanderpfad hoch. Würde man auf dem Weg bleiben, kommt man Richtung Peitingköpfl, doch das wollen wir uns für den Abstieg aufheben.

Das Peitingköpfl vom Sonntagshorn aus gesehen; Copyright: Lena Herrmann

Der Wanderweg führt durch Bäume und Wiesen - immer eher sonnig. Wenn die Sonne richtig brennt, kann es an der Südflanke also durchaus heiß werden. Doch bei uns passt das Wetter perfekt und so steigen wir die restlichen eineinhalb Stunden Richtung Gipfel, am Ende geht es in regelmäßigen und langgezogenen Serpentinen über eine recht steile Wiese auf den höchsten Punkt zu. Doch die Wegführung macht das Wandern sehr erträglich - dafür zieht es sich auch ein bisschen.

Die Serpentinen ziehen sich durch Wiesen und Latschen; Copyright: Lena Herrmann

Freche und hungrige Dohlen bevölkern den Gipfel in Scharen; Copyright: Lena Herrmann

Der Abstieg folgt auf dem gleichen Pfad, doch nach ca. 15 Minuten halten wir uns gerade aus und biegen nicht nach rechts unten ab, so dass wir über einen Sattel und dann an einer Bergflanke entspannt in 30 Minuten über die Kuhweiden zum Peitingköpfl spazieren.

Neugierige Kühe trifft man auf dem Weg überall; Copyright: Lena Herrmann

Der Gipfel, der ein eigenes Gipfelkreuz vorweisen kann, ist nicht mehr als ein dicker Felsen in der Wiese, aber der Anblick des Sonntagshorns von der Seite ist absolut sehenswert.

Das Sonntagshorn (rechts) vom Peitingköpfl aus gesehen; Copyright: Lena Herrmann

Über die Wiesen geht es runter Richtung Hochalm (30 Minuten), wo wir noch ein Weißbier und eine Schorle zu uns nehmen, die Sonne über den Bergen betrachten und uns dann an die letzten 45 Minuten auf dem Forstweg zum Auto zurück machen.

Bewertung: Wer die etwas längere Anfahrt in Kauf nimmt, wird mit einem wunderschönen Berg belohnt, der nicht überlaufen ist und auch für Anfänger gut zu meistern ist, da er nie ausgesetzt oder besonders steil ist.

Zeiten: 
Parkplatz im Heutal (968 m) bis Hochalm (1460 m): 1:00 Stunde
Hochalm (1460 m) bis Sonntagshorn (1961 m): 1:30 Stunden
Sonntagshorn (1961 m) bis Sattel (1630 m), dann auf Peitingköpfl (1720 m): 0:45 Stunden
Peitingköpfl (1720 m) bis Hochalm (1460 m): 0:45 Stunden
Hochalm (1460 m) bis Parkplatz im Heutal (968 m): 0:45 Stunden
Insgesamt: 1200 Höhenmeter und 4:45 Stunden

Mittwoch, 1. Mai 2013

Tagestour: Hochgern, 1748 m, Chiemgauer Alpen

Nach dem langen kalten und schneereichen Frühjahr wollten wir Anfang Mai die erste ersehnte Bergtour des Jahres starten und entschieden und für den Hochgern. Bei der Entscheidung, über die Nordflanke aufzusteigen, hatten wir allerdings den vielen Schnee unterschätzt und so wurde aus einer geplanten gemütlichen Wandertour ein anstrengendes Vergnügen.

In der Nordflanke, spuren müssen wir selbst; Copyright: Lena Herrmann

Der Vorteil an der Besteigung über die ziemlich steile Nordflanke: Man spart sich das lange Gehatsche vom Parkplatz in Marquartstein über den Forstweg, der von Mountainbikern an schönen Tagen oft stark frequentiert ist. Anfangs geht es gemütlich einen Forstweg entlang zur kleinen Schnappenkirche - bis dahin begegnet man den klassischen Sonntagsausflüglern in Sandalen. Ab dem Kircherl verengt sich der Weg zu einem Pfad und steigt durch dichten Wald deutlich an. Durch den Forst geht es zur Staudacher Alm und von dort sieht man sie bereits: Die Nordflanke, die es dann in Serpentinen steil hoch geht. In unserem Fall mussten wir durch teilweise noch tiefen Schnee selbst spuren - eine mühsame Angelegenheit. Auf dem Sattel dann geht es nach links, oberhalb einer Mulde, über bewaldete Wiesen gen Gipfel.

Kurz vor der Staudacher Alm, vor uns sieht man bereits die Schneereste in der Nordflanke; Copyright: Lena Herrmann

Obwohl es bereits der 1. Mai ist, sind die Bäume nach dem langen Winter noch ohne Laub; Copyright: Lena Herrmann

Das besonders Nette am Hochgern: Kurz hinter dem Gipfelkreuz befindet sich eine kleine Minikirche, die ein bisschen wirkt, als sei sie für die vielen Dohlen gebaut. Zumindest stimmt der Maßstab. Bei einem Blick in die Kapelle findet sich dort das Gipfelbuch.

So hübsch ist auf dem Hochgern das Gipfelbuch untergebracht; Copyright: Lena Herrmann

Der Gipfel des Hochgern; Copyright: Lena Herrmann

Als Rückweg wählen wir den gemütlichen Weg über das Hochgernhaus, gönnen uns dort noch eine kleine Erfrischung und steigen von dort den langen Forstweg ab zurück zum Parkplatz. Es gibt die Möglichkeit, den Forstweg durch den Wald abzukürzen. Aber Vorsicht! Gerne stapft man im Eifer des Absteigs zu weit und muss dann wieder den Forstweg zurücklaufen.

Beurteilung: Ein schöner Gipfel mit einem lohnenden Ausblick auf den Chiemsee bei klarem Wetter. Der Aufstieg über die Nordflanke ist nur für konditionsstarke Leute, die Wanderung hoch über das Hochgernhaus und den Forstweg erfordert ebenfalls Kondition, ist aber auch für Anfänger geeignet, da nur einzelne Stellen des Weges nach der Hütte steinig und steil sind.

Zeiten: 
Parkplatz Marquartstein (630m) bis Staudacher Alm (1150 m): 1:30 Stunden
Staudacher Alm (1150 m) bis Hochgern-Gipfel (1748 m): 1:30 Stunden
Hochgern-Gipfel (1748 m) bis Hochgernhaus (1461m): 0:45 Stunden
Hochgernhaus (1461m) bis Parkplatz Marquartstein (630m): 1:30 Stunden
Insgesamt: 1400 Höhenmeter in 5:15 Stunden

Donnerstag, 14. März 2013

Tagestour: Loma del Pliegue Tumbado, 1490 m, El Chaltén/Argentinien

Da sind sie, die zwei patagonischen Titanen der gesammten Kletter- und Bergsteigerwelt, Ziel vieler Träume und mindestens genau so vieler Dramen: Cerro Torre (3128 Meter) und Fitz Roy (3406 Meter). Und wir haben sie zum Greifen nah. Bei bestem Wetter, was nicht selbstverständlich ist. Die großen Gletscherseen Largo Viedma und Lago Argentino in der Nähe der Berge sowie die riesigen Massen des patagonischen Inlandeises sorgen für viele Wolken, so dass auch die starken patagonischen Winde die Gipfel oft nicht freiblasen können.
Wir verzichten auf die Bestigung der beiden Giganten (Mixed-Klettern in den oberen Schwierigkeitsgraden ist dann doch nichts für uns) und machen uns auf zu unserem ersten echten Gipfel in Patagonien.Knapp 1200 Höhenmeter sind in drei Stunden zurückzulegen und die letzten 200 haben es echt in sich. Es geht jenseits der Baumgrenze, die hier schon bei 1000 Meter ist, über steile und weglose Schotterfelder. Aber die Mühe lohnt sich. Der Anblick von Cerro Torre und Fitz Roy und ihrer Gletscher ist tief beeindruckend und wir denken schon mal über die Zustiegsroute zu den beiden Giganten nach.
Links: Cerro Torre, rechts: Fitz Roy/Copyright: Lena Herrmann
Blick auf El Chaltén/Copyright: Lena Herrmann

Mittwoch, 13. März 2013

Tagestour: Laguna de los Tres, 1200 m, El Chaltén/Argentinien

Diese Wanderung sollte eigentlich eine Art Auslaufen sein, nachdem wir am Tag vorher einen Marsch zum Cerro Torre (der dann typischerweise in Wolken war) über 35 Kilometer und 800 Höhenmeter (8 Stunden reine Laufzeit) hinter uns gebracht hatten. Es wurde dann aufgrund des tollen Wetters doch mehr: Laguna de los Tres, der Gletschersee des Fitz Roys. Näher kann man dem Berg als Wanderer nicht kommen. Und es ist mehr als bewegend, am Fuß dieses gewaltigen Berges zu sitzen.
Noch halb in den Wolken: Poincenot und Fitz Roy (rechts)/Copyright: Lena Herrmann
Laguna de los Tres/Copyright: Lena Herrmann
Gletschermassen schieben sich den Hang hinab/Copyright. Lena Herrmann
Fitz Roy/Copyright: Lena Herrmann

Samstag, 9. März 2013

Tagestour: Glaciar Perito Moreno, El Calafate/Argentinien

Der berühmteste Gletscher der Welt und wir sind ihm vier Stunden lang auf dem Haupt rumgestiegen. Nach einer Bootsfahrt und zwei Stunden Aufstieg über die sandigen Moränen haben wir mit Steigeisen den Gletscher betreten. Eine der lustigsten Touren unseres Trips, den mit uns waren fünf durchgeknallte Chinesinnen...
Zwei Meter schiebt sich dieser Eisbrocken jeden Tag vor und wird doch nicht kleiner. 500 Meter ist das Eis unter unseren Füßen dick und leuchtet in allen Blautönen.
Copyright: Lena Herrmann
Copyright: Lena Herrmann
Copyright: Lena Herrmann


 

Freitag, 8. März 2013

Mehrtagestour: Torres del Paine, W-Trail, Patagonien/Chile


Das Herzstück unserer Patagonienreise: Fünf Tage Torres del Paine in Chile. 5 Tage, rund 80 km und ca. 3000 Höhenmeter:

1. Tag:
Am ersten Tag sind wir vom Eingang des Nationalparks bei strahlendem Sonnenschein bis hoch zu den Torres gelaufen: Sechs Stunden, 1200 Höhenmeter und oben ein Blick auf die drei Torres, der einen von den Socken haut. Rund 1600 Meter sind die Granitwände hoch und wir haben mit Kennermiene die Risse analysiert, an denen man hochklettern könnte. Wir haben es gelassen und sind zu unserer ersten Hütte zurückgekehrt. Refugio Chileno.
Copyright: Lena Herrmann

Torres del Paine/Copyright: Lena Herrmann
2. Tag:
Heute geht es nach den Anstrengungen des Vortags ganz entspannt in vier Stunden fast eben zum Refugio Los Cuernos, wo wir eine kleine Hütte mit zwei Betten für uns allen haben. Es ist so warm, dass manche Leute sogar baden und wir uns ein bisschen verbrennen. Wer rechnet schon damit, dass die Sonne auf der Südhalbkugel plötzlich von Norden kommt und auf dieser Strecke direkt in unseren ungeschützten Nacken scheint.
Copyright: Lena Herrmann
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Die Route ist traumhaft: Immer entlang der großen Seen, rechts von uns erstrecken sich die imposanten Bergriesen.
Copyright: Lena Herrmann



3. Tag:

Copyright: Lena Herrmann

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Ein neunstündiger Wandertag vom Refugio Los Cuernos (nach einem unfassbaren Sonnenaufgang) zum Refugio Paine Grande. Mit einem Abstecher in das Valle Francés, wo zehnminütlich vom Gletscher Lawinen abgehen und das Grollen einen die Wanderung hindurch begleitet. Das Wetter: immer noch super, der Kondor kreist majestätisch am Himmel. Und trotzdem habe ich am Ende des Tages die Nase voll. Nur noch Rotwein und eine lustige Begegnung mit zwei deutschen Weltreisenden lässt den Schmerz vergessen.


4. und 5. Tag:
Copyright: Lena Herrmann
Nach den Strapazen des Vortags geht es heute zum Refugio Grey, das am gleichnamigen Fluss und Gletscher liegt. Und endlich dürfen wir dank eines sehr überraschenden und heftigen Regenschauers unsere neuen Regenhosen anziehen. Patagonischer Wind - endlich erleben wir den auch. Und sehen den ersten Gletscher, der in einen See kalbt. Dementsprechend begeistern uns die vielen Eisberge im See.
Copyright: Lena Herrmann
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Am nächsten Morgen geht es drei Stunden zur Fuß zum Katamaran und mit dem Bus zurück nach Puerto Natales.
Copyright: Lena Herrmann



Montag, 25. Februar 2013

Tagestour: Glaciar Martial,1050 m, Ushuaia, Feuerland/Argentinien



Oberhalb von Ushuaia;
Copyright: Lena Herrmann

Der Weg führt ein Flussbett entlang;
Copyright: Lena Herrmann

Immer geradeaus geht es auf den Gletscher zu;
Copyright: Lena Herrmann

Wer zurückblickt, hat einen atemberaubende Aussicht auf den Beagle-Kanal;
Copyright: Lena Herrmann

Viel Eis hat er nicht mehr;
Copyright: Lena Herrmann

Gut getarnt;
Copyright: Lena Herrmann

Irgendwann endet der Aufstieg einfach, zurück geht es die gleiche Route;
Copyright: Lena Herrmann

Über Holzplanken geht es durch die niedrigen Buchen;
Copyright: Lena Herrmann

Vom Winde verweht;
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