Mittwoch, 1. Mai 2013

Tagestour: Hochgern, 1748 m, Chiemgauer Alpen

Nach dem langen kalten und schneereichen Frühjahr wollten wir Anfang Mai die erste ersehnte Bergtour des Jahres starten und entschieden und für den Hochgern. Bei der Entscheidung, über die Nordflanke aufzusteigen, hatten wir allerdings den vielen Schnee unterschätzt und so wurde aus einer geplanten gemütlichen Wandertour ein anstrengendes Vergnügen.

In der Nordflanke, spuren müssen wir selbst; Copyright: Lena Herrmann

Der Vorteil an der Besteigung über die ziemlich steile Nordflanke: Man spart sich das lange Gehatsche vom Parkplatz in Marquartstein über den Forstweg, der von Mountainbikern an schönen Tagen oft stark frequentiert ist. Anfangs geht es gemütlich einen Forstweg entlang zur kleinen Schnappenkirche - bis dahin begegnet man den klassischen Sonntagsausflüglern in Sandalen. Ab dem Kircherl verengt sich der Weg zu einem Pfad und steigt durch dichten Wald deutlich an. Durch den Forst geht es zur Staudacher Alm und von dort sieht man sie bereits: Die Nordflanke, die es dann in Serpentinen steil hoch geht. In unserem Fall mussten wir durch teilweise noch tiefen Schnee selbst spuren - eine mühsame Angelegenheit. Auf dem Sattel dann geht es nach links, oberhalb einer Mulde, über bewaldete Wiesen gen Gipfel.

Kurz vor der Staudacher Alm, vor uns sieht man bereits die Schneereste in der Nordflanke; Copyright: Lena Herrmann

Obwohl es bereits der 1. Mai ist, sind die Bäume nach dem langen Winter noch ohne Laub; Copyright: Lena Herrmann

Das besonders Nette am Hochgern: Kurz hinter dem Gipfelkreuz befindet sich eine kleine Minikirche, die ein bisschen wirkt, als sei sie für die vielen Dohlen gebaut. Zumindest stimmt der Maßstab. Bei einem Blick in die Kapelle findet sich dort das Gipfelbuch.

So hübsch ist auf dem Hochgern das Gipfelbuch untergebracht; Copyright: Lena Herrmann

Der Gipfel des Hochgern; Copyright: Lena Herrmann

Als Rückweg wählen wir den gemütlichen Weg über das Hochgernhaus, gönnen uns dort noch eine kleine Erfrischung und steigen von dort den langen Forstweg ab zurück zum Parkplatz. Es gibt die Möglichkeit, den Forstweg durch den Wald abzukürzen. Aber Vorsicht! Gerne stapft man im Eifer des Absteigs zu weit und muss dann wieder den Forstweg zurücklaufen.

Beurteilung: Ein schöner Gipfel mit einem lohnenden Ausblick auf den Chiemsee bei klarem Wetter. Der Aufstieg über die Nordflanke ist nur für konditionsstarke Leute, die Wanderung hoch über das Hochgernhaus und den Forstweg erfordert ebenfalls Kondition, ist aber auch für Anfänger geeignet, da nur einzelne Stellen des Weges nach der Hütte steinig und steil sind.

Zeiten: 
Parkplatz Marquartstein (630m) bis Staudacher Alm (1150 m): 1:30 Stunden
Staudacher Alm (1150 m) bis Hochgern-Gipfel (1748 m): 1:30 Stunden
Hochgern-Gipfel (1748 m) bis Hochgernhaus (1461m): 0:45 Stunden
Hochgernhaus (1461m) bis Parkplatz Marquartstein (630m): 1:30 Stunden
Insgesamt: 1400 Höhenmeter in 5:15 Stunden