Samstag, 17. August 2013

Tagestour: Geigelstein, 1808 m, Chiemgauer Alpen

Nach dem höchsten Berg der Chiemgauer Alpen vergangenes Wochenende, ist dieses Mal der zweithöchste Berg dran - der Geigelstein. Wir starten in Ettenhausen, kurz nach Schleching, und parken auf dem kostenpflichtigen Parkplatz der Geigelsteinbahn (600 m), die allerdings nicht mehr in Betrieb ist. Es gilt also, den Berg zur Fuß zu erobern.

Wir entscheiden uns für den längeren Aufstieg (dazu nach einer Viertelstunde auf dem Forstweg rechte abbiegen; gerade aus würde man gen Wuhrsteinalm laufen, doch die heben wir uns für den Rückweg auf) über die kleine Haidenholzalm. Unsere Hoffnung bewahrheitet sich: Nur vereinzelt treffen wir auf Wanderer auf dieser landschaftlich wirklich schönen Strecke. Beziehungsweise: Schön wird es, sobald wir den - oft durchaus auch steil ansteigenden - Forstweg hinter uns gelassen habe - was nach einer und einer dreiviertel Stunde an der Haidenholzalm (1345 m) soweit ist. Rechts hinter dem kleinen Häuschen, das bis auf Mittwoch im Sommer rudimentär bewirtschaftet ist, geht der Weg dann schmal bergauf, vorbei an Kuhherden, über Wiesen und durch Latschengebüsch über einen Sattel hin zur Rossalm. Die kleine Alm, wo man im Sommer auch mal ein alkoholfreies Weißbier und ein Schinkenbrot bekommt, ist die höchste Alm der Chiemgauer Alpen und ein altes Überbleibsel der einstigen Salzstraße.
Die Haidenholzalm; Copyright: Lena Herrmann

Auf dem Weg zur Rossalm treffen wir auf letzte Schneefelder - und Kühe, die sich darauf die Füße kühlen; Copyright: Lena Herrman


Nach einer kurzen Rast geht es weiter Richtung Gipfel. Vorher gilt es noch einen kleinen Kopf zu umrunden - dazu unbedingt rechts halten! Aus Mangel an einem Wegweiser gehen wir erst geradeaus und biegen erst später rechts auf den richtigen Weg wieder ab - was auch funktioniert. Durch ein Weidegatter geht es weiter bergan und dann sieht man schon den imposanten Gipfel, den man vom Sattel aus innerhalb von 20 Minuten durch Latschen auf einem recht steilen Weg erklimmt.


Der Gipfelansteig durch die Latschen auf den Geigelstein; Copyright: Lena Herrmann

Das Gipfelkreuz mit kleinem Mini-Kapellchen auf dem Geigelstein; Copyright: Lena Herrmann

Die Aussicht ist grandios; Copyright: Lena Herrmann

 Richtung Süden steigen wir über die steile Geröllflanke wieder ab und entscheiden uns, den benachbarten Breitenstein (1661m) nicht noch mitzunehmen, was rund eineinhalb Stunden mehr Wegzeit bedeuten würde, sondern direkt Richtung Wuhrsteinalm abzusteigen. Von dort geht es über den Forstweg, der sich immer in der Nähe der einstigen Seilbahnanlage bewegt, zurück zum Parkplatz.

Nicht nur die Kühe sind auf der Wuhrsteinalm schon müde - die Wanderer spüren auch schon ihre Beine; Copyright: Lena Herrmann

Langsam sinkt die Nachmittagssonne rund um die Wuhrsteinalm; Copyright: Lena Herrmann



Bewertung: Der Weg ist einfach, machmal ein bisschen schmal, aber nie ausgesetzt oder nah am Abgrund und daher auch für Anfänger oder unsichere Menschen gut geeignet. Einzige Ausnahme stellt wohl der Abstieg vom Gipfel über das Geröllfeld dar, wo konzentriertes Gehen und der Einsatz von Stöcken ratsam ist. Sowohl der Auf- als auch Abstieg ist an manchen Stellen durchaus steil, was die Tour insgesamt zu einer anstrengenden und kraftraubenden Tour macht.

Zeiten:
Parkplatz Geigelsteinbahn (600m) bis Haidenholzalm (1345m): 1:30 Stunden
Haidenholzalm (1345m) bis Rossalm (1681m) : 0:45 Stunden
Rossalm (1681m) bis Gipfel (1808m); 0:45 Stunden
Gipfel (1808m) bis Wuhrsteinalm (1100m): 1:15 Stunde
Wuhrsteinalm (1100m) bis Parkplatz (600m): 1:00 Stunde
Insgesamt: 1208 Höhenmeter und 5:15 Stunden Gehzeit

Sonntag, 11. August 2013

Tagestour: Sonntagshorn, 1961 m, Chiemgauer Alpen

Auf der Suche nach einem Berg, der nicht zu steil ist und trotzdem ein bisschen mehr zu bieten hat als einen ausgedehnten Spaziergang, sind wir auf das Sonntagshorn gestoßen. Rund 1000 Höhenmeter bietet die Wanderung. Der Berg, über dessen Gipfel die deutsch-österreichische Grenze verläuft, ist der höchste der Chiemgauer Alpen und bietet eine grandiose Aussicht über den Chiemsee auf der einen und Watzmann sowie Wilder Kaiser auf der anderen Seite. Da lohnt sich auch die etwas längere Anfahrt aus München, denn ab der Autobahnausfahrt Traunstein/Siegsdorf (A8) sind es nochmal rund 35 Kilometer über die Landstraße, durch Inzell und Schneizlreuth bis ins Heutal. Man besteigt den Berg also von der österreichischen Seite. Von der deutschen Seite gehts auch, aber der Weg ist anspruchsvoller, anstrengender und hat Kletterstellen bis zum II. Grad.


Copyright: Lena Herrmann


Vom Wanderparkplatz im Heutal (durch den kleinen Ort Unken hindurch, immer der Beschilderung "Heutal" folgen; nach einigen Spitzkehren und Höhenmetern ist der Parkplatz nicht zu verfehlen), der gut beschildert und kostenpflichtig ist, geht es rund eine Stunde über einen Forstweg auf die Hochalm. Dort befindet sich in der kleine Ansammlung aus Ferienhüttchen und Almen auch eine nette, kleine bewirtschaftete Hütte für hungrige und durstige Wanderer. Auf dem Hauptweg geht es gerade aus weiter durch das kleine Hüttendorf hindurch, als Orientierung dient eine kleine Kapelle, die man auf der rechten Seite passiert. Kurz danach verlässt man den breiten Weg und steigt gleich etwas steiler bergauf den kleinen Wanderpfad hoch. Würde man auf dem Weg bleiben, kommt man Richtung Peitingköpfl, doch das wollen wir uns für den Abstieg aufheben.

Das Peitingköpfl vom Sonntagshorn aus gesehen; Copyright: Lena Herrmann

Der Wanderweg führt durch Bäume und Wiesen - immer eher sonnig. Wenn die Sonne richtig brennt, kann es an der Südflanke also durchaus heiß werden. Doch bei uns passt das Wetter perfekt und so steigen wir die restlichen eineinhalb Stunden Richtung Gipfel, am Ende geht es in regelmäßigen und langgezogenen Serpentinen über eine recht steile Wiese auf den höchsten Punkt zu. Doch die Wegführung macht das Wandern sehr erträglich - dafür zieht es sich auch ein bisschen.

Die Serpentinen ziehen sich durch Wiesen und Latschen; Copyright: Lena Herrmann

Freche und hungrige Dohlen bevölkern den Gipfel in Scharen; Copyright: Lena Herrmann

Der Abstieg folgt auf dem gleichen Pfad, doch nach ca. 15 Minuten halten wir uns gerade aus und biegen nicht nach rechts unten ab, so dass wir über einen Sattel und dann an einer Bergflanke entspannt in 30 Minuten über die Kuhweiden zum Peitingköpfl spazieren.

Neugierige Kühe trifft man auf dem Weg überall; Copyright: Lena Herrmann

Der Gipfel, der ein eigenes Gipfelkreuz vorweisen kann, ist nicht mehr als ein dicker Felsen in der Wiese, aber der Anblick des Sonntagshorns von der Seite ist absolut sehenswert.

Das Sonntagshorn (rechts) vom Peitingköpfl aus gesehen; Copyright: Lena Herrmann

Über die Wiesen geht es runter Richtung Hochalm (30 Minuten), wo wir noch ein Weißbier und eine Schorle zu uns nehmen, die Sonne über den Bergen betrachten und uns dann an die letzten 45 Minuten auf dem Forstweg zum Auto zurück machen.

Bewertung: Wer die etwas längere Anfahrt in Kauf nimmt, wird mit einem wunderschönen Berg belohnt, der nicht überlaufen ist und auch für Anfänger gut zu meistern ist, da er nie ausgesetzt oder besonders steil ist.

Zeiten: 
Parkplatz im Heutal (968 m) bis Hochalm (1460 m): 1:00 Stunde
Hochalm (1460 m) bis Sonntagshorn (1961 m): 1:30 Stunden
Sonntagshorn (1961 m) bis Sattel (1630 m), dann auf Peitingköpfl (1720 m): 0:45 Stunden
Peitingköpfl (1720 m) bis Hochalm (1460 m): 0:45 Stunden
Hochalm (1460 m) bis Parkplatz im Heutal (968 m): 0:45 Stunden
Insgesamt: 1200 Höhenmeter und 4:45 Stunden