Mittwoch, 17. Dezember 2014

Halbtagestour: Pororari River Loop Track, Südinsel, Neuseeland

Schlechtes Wetter an der Westküste der Südinsel Neuseelands ist ja mehr oder weniger ein Muss. Wir hatten eigentlich nur schönes Wetter - bis auf einen Tag. An dem wir aber keine Lust hatten, nur im Camper zu sitzen. Also hieß es: Rein in die Regenklamotten und los. Der Pororari River Loop Track mit drei Stunden Gehzeit erschien und da goldrichtig. Elf Kilometer lang ist die Strecke.

Da regnete es schon und wir hatten trotzdem noch unseren Spaß
Copyright: Lena Herrmann
Um es kurz zu machen: Es schüttete ohne Unterlass. Das machte die Wege nass. Sehr nass. Und rutschig. Aber gleichzeitig erfreuten wir uns am Laufen und an der Natur. Der Walk ist perfekt beschildert, verlaufen geht nicht. Wir starteten am südlichen Ende und hatten so die entspannte Strecke direkt am Fluß entlang am Ende des Weges.


Quer durch den Matsch
Copyright: Lena Herrmann

Wunderschöne Regenwälder entlang des Flusses
Copyright: Lena Herrmann
Die Wanderung ist einfach mit ein paar Anstiegen, die leicht zu handhaben sind. An einigen Stellen im Fluss kann man hervorragend baden. Was wir uns gespart haben. Wer südlich der Pancake Rocks einsteigt, der kommt nördlich der Felsformationen wieder auf die Straße.

Wer die Möglichkeit hat, hier bei schönem Wetter zu wandern, der sollte den Walk auf keinen Fall verpassen. Aber auch eine Wanderung durch den nebligen Regenwald ist ein Erlebnis.

Dürfen natürlich nicht fehlen: Pancake Rocks
Copyright: Lena Herrmann

Montag, 10. November 2014

Halbtagstour: Cape Reinga, 50 m, Northland, Nordinsel, Neuseeland

Unsere erste richtige Wanderung in Neuseeland führte uns ans Cape Reinga. Das ist die Nordspitze von Neuseeland und ein wahrlich imposanter Ort: Riesige Sanddünen befinden ich am Nordende das Ninty Mile Beaches, die beiden Ozeane Pazifik und Tasmanische See prallen hier aufeinander, für die Maori ist der Platz heilig, denn hier steigen ihre Toten in die Unterwelt hinab. Und die Wanderung dorthin ist wunderschön. Und sehr windig.

Los geht es auf dem Tapotupotu Campingplatz, wo wir uns für ein paar Nächte einquartiert haben. Und dann geht es eigentlich einfach nur an der Küste entlang, immer knapp am Felsen, mit dem Gesicht im Wind. Der Weg ist einfach, an den steilen Abschnitten sind Stufen eingebaut. Allerdings ist der starke Wind nicht zu unterschätzen und verlangst Standfestigkeit. Außerdem ist der Weg durch das stetige auf und ab zwar nicht schwer, aber doch anstrengend.


Neuseeland ist grün
Copyright: Lena Herrmann

Immer entlang der Küstenlinie, mal ganz oben...
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...mal quer über den Strand
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Das Nordende des Ninty Mile Beaches
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Copyright: Lena Herrmann

Hier treffen sich die Ozeane, hier gleiten die Toten in die Unterwelt hinab
Copyright: Lena Herrmann

Wendepunkt des Weges: Der Leuchtturm von Cape Reingab
Copyright: Lena Herrmann

Der Regen naht
Copyright: Lena Herrmann
Der Weg ist Teil der Mehrtageswanderung Te Paki Costal Track - eine Wanderung, die ich irgendwann in meinem Leben nochmal machen will...

Entfernungen:
Tapotupotu Campground bis Sandy Bay: 1:30 h
Sandy Bay bis Cape Reinga: 1:10 h
Cape Reinga bis Tapotupotu Campground:  2:30 h
Gesamt: Einige Höhenmeter und 5:10 h


Bewertung: Eine der schönsten und spektakulärsten Wanderungen, die wir auf unserer Reise gemacht haben. Nicht besonders lang, daher leicht auch an einem halben Tag zu bewältigen.

Sonntag, 7. September 2014

Tagestour: Hirschberg, 1670 m, Bayerische Voralpen

Welche Schmuckstücke in den Bayerischen Voralpen noch zu entdecken sind, wenn man nicht immer nur nach den 2000ern schielt sondern sich aus verschiedenen Gründen (Kleinkind dabei, Wetter, Zeit...) auch mit den kleineren Gesellen zufrieden gibt. Aktuell haben wir den Hirschberg für uns entdeckt. Der hat nämlich genau das nicht, was mich an den niedrigen Bergen immer so nervt: Stundenlange Hatscherei durch dunkle Wälder. Oder (noch schlimmer) auf Forststraßen. Stattdessen: Ein zackiger, schweißtreibender Anstieg, ein atemberaubender Blick, eine nette Hütte (Hirschberghaus) mit freundlichen Wirtsleuten und ein schöner Rundweg.

Der Reihe nach: Das Auto lassen wir in Scharling stehen (entweder auf dem Parkplatz des Skiliftes oder einen Kilometer früher auf einem privaten Parkplatz), dann geht es zum Skilift des Hirschbergs und von dort an steil bergauf am Rande beziehungsweise auch mitten auf der Skipiste. Das ist schön zu laufen, aber der Schweiß wird fließen.

Steil geht es die Skipiste hoch;
Copyright: Lena Herrmann
 Nach einer Stunde trifft man auf einen Forstweg, der kurz vor der Rauheckalm endet. Ab da geht es auf schmalem Pfad aber lange nicht mehr so steil quer über die Alm mit ersten schönen Ausblicken durch die Latschen hoch Richtung Hirschberghaus.


Blick von der Rauheckalm auf Kratzer und Tegernsee;
Copyright: Lena Herrmann

Kurz vor der Hütte hat man die Qual der Wahl: Noch einmal rund 150 Höhenmeter nach links hoch auf den Hirschberg? Oder rechts runter zur Hütte und vielleicht nur den Kratzer als Nebengipfel, aber immerhin mit Gipfelkreuz ausgestattet, mitnehmen? Eine kleine Gewitterfront samt Regen treibt uns zu Speckknödelsuppe und Käsekuchen in die Hütte, den Gipfel verschieben wir auf das nächste Mal und laufen über den Winterweg unter der Materialseilbahn steil durch die Latschen runter. Nach einer halben Stunde beginnt der Forstweg, der im Winter als Rodelweg genutzt werden kann. Wir sparen uns ein gutes Stück des Forstweges und nehmen den Steig durch den Wald, doch die letzte Stunde müssen auch wir dann den Forstweg runterlaufen, der in Scharling endet und und direkt zum Parkplatz führt.

Blick vom Kratzer auf den Tegernsee;
Copyright: Lena Herrmann
Bewertung: Teilweise knackige und gar nicht so kurze Bergtour teilweise sowohl im Anstieg als auch Abstieg recht steil aber nie ausgesetzt und daher auch für Anhänger und Kinder machbar. Sofern sie motiviert sind. Die Aussicht ist wunderschön und der Berg abwechslungsreich und spannend.

Zeiten: Scharling (767 m) bis Rauheckalm (1454 m): 1:45 h
Rauheckalm (1454 m) bis Hirschbergsattel (1550 m): 0:30 h
Hirschbergsattel (1550 m) bis Gipfel (1668 m): 0:15 h
Gipfel bis Hirschberghaus (1545 m): 0:15 h
Hirschberghaus (1545 m) bis Materialseilbahn (Abstieg über Winterweg): 0:30 h
Forstweg ab Materialseilbahn bis Scharling (767 m): 1:15 h
Gesamt: 903 Höhenmeter und 4:00 h Gehzeit

Sonntag, 17. August 2014

Tagestour: Hochries, 1568 m, und Feichteck, 1514 m, Chiemgauer Alpen

Gleich mal vorweg: Das Gipfelvergnügen auf der Hochries ist eher mau. Was daran liegt, dass zum einen die Hochriesbahn gleich neben dem Gipfel von Samerberg hochkommt. Und außerdem steht wirklich direkt neben dem Gipfelkreuz die Hochrieshütte. Klar, dass da an einem schönen sonnigen und frühherbstlichen Sonntag der Bär steppt. Neben Wanderern und Bahnfahrern tummeln sich auch noch die Paraglider hier oben, die dann ins wunderschöne Chiemgau runterschweben.

Doch genug der Jammerei, denn die Tour lohnt sich dennoch. Erstens, weil der Weg wirklich schön und sehr abwechslungsreich ist. Außerdem können sich diejenigen, die wie wir die Bergruhe auf dem Gipfel lieben, auf das etwas niedrigere Feichteck zurückziehen. Und am Ende wartet kurz vor dem Parkplatz mit der Doaglalm (Montag Ruhetag) eine schöne Hütte mit Kinderspielplatz und Nachmittagssonne auf die fleißigen Wanderer.

Der Blick von der Doaglalm auf die Hochries (rechts); Copyright: Lena Herrmann

Der Weg auf den Hochriesgipfel; Copyright: Lena Herrmann

Auch wenn die beiden Gipfel eher zu den niedrigen gehören - die Wanderung hat es dennoch in sich. Knapp 1000 Höhenmeter haben wir am Ende zurückgelegt. Los geht es beim Wanderparkplatz Spatenau, ein par Kilometer hinter Samerberg bei Unterstuff. Von dort geht es auf einem breiten Forstweg hoch, doch bald biegt der Weg nach rechts in den Wald hinein, so dass man sich die Forstweghatscherei und die Mountainbiker spart.  Wenn der Pfad oben an der Doaglalm wieder auf den breiten Weg mündet, halten wir und gerade aus und laufen über eine weitläufige Wiese und wandern auf breitem Wege gemütlich vor uns hin, bis der Weg steiler wird und zur Seitenalm hoch führt. Hinter der Alm geht es links ab. Dort kann man dann auch gleich mal den weiten Ausblick über Simssee und Chiemsee genießen. Über einen steinigen Weg geht es kurze Zeit später zum Gipfel hoch.

Hochriesgipfel und Hütte; Copyright: Lena Herrmann

Der Sattel vor dem Feichteck; Copyright: Lena Herrmann
Für ein paar Minuten folgt man auf dem Abstieg dem Aufstiegsweg, biegt dann jedoch nicht nach rechts ab sondern bleibt auf dem Grat, bis man den Karkopf vor sich hat. Wir verzichten darauf, den Gipfel zu erklimmen, denn erstens ist der Abstieg felsig und ein bisschen knifflig und mit Kind auf dem Rücken nicht wirklich zu raten. Außerdem ist der Weg rechts am Gipfel vorbei Richtung Feichteck wunderschön. Auf dem Sattel vor dem Feichteck angekommen durchquert man ein Weidegatter und hält sich rechts auf dem schmalen und oft matschigen Pfad (der Name des Berges ist Programm) und läuft nochmal 20 Minuten durch Farne und Blaubeeren hoch auf den Gipfel.


Zu dritt auf dem Gipfel des Feichtecks; Copyright: Lena Herrmann

Zurück geht es wieder den Pfad, auf dem Sattel biegen wir links ab Richtung Spatenau. Der schmale, mit Betonplatten ausgebesserte Weg wird zu einem Forstweg, von dem später rechts ein kleinerer Weg Richtung Spatenau abzweigt. Nach einer halben Stunde trifft er von oben auf die Doaglalm, von der er dann nur noch ein kurzes Stück auf der Forststraße zurück zum Parkplatz ist.

Bewertung: Ein viel begangener Berg, auf dem man die Einsamkeit umsonst sucht. Durch die abwechslungsreichen Wege, vergehen die Wanderstunden wie im Fluge. Nie ist der Weg ausgesetzt oder besonders steil, so dass hier auch Anfänger oder Kinder auf ihre Kosten kommen. Nicht zu verachten ist bei schönem Wetter die atemberaubende Aussicht ins Chiemgau sowie in die Kitzbühler Alpen und das Kaisergebirge.

Sonntag, 25. Mai 2014

Sportklettern: Bad Heilbrunn; Bayerische Voralpen

Das erste Mal in diesem Jahr draußen zum klettern - Bad Heilbrunn ist einer der klassischen Klettergebiete für Anfänger und Einsteiger. Oder für Menschen wie mich, die seit einem Jahr nicht mehr draußen am Fels waren, in der Zwischenzeit ein Kind geboren haben und kräftemäßig wieder ziemlich von vorne beginnen müssen.

An der hinteren Südwand geht es vor allem um Plattenkletterei. Heißt: Man muss den Füßen und den Sohlen trauen. Denn für die Finger gibt es in dem ehemaligen Steinbruch nur wenig. Gute Griffe gibt es nur an überhängenden Stellen. Ansonsten gilt: Füße an die Wand und hoch!

Das Topo der Hinteren Südwand:
aus: Martin Lochner; Bayerische Voralpen, Lochner Verlag, 2008

Die Routen an der Hinteren Südwand, auf die man trifft, wenn man dem Forstweg vom Parkplatz (gleich nach dem Ortsende in einer Kurve links rein in den Wald) ein paar hundert Meter folgt, liegen allesamt im vierten und fünften Schwierigkeitsgrad und sind nach einem manchmal etwas happigen Einstieg gut zu bewältigen. Einziger Wermutstropfen: Das Gebiet ist bekannt für seine leichten Routen und liegt außerdem so schön nah an München. Am Wochenende ist hier meistens die Hölle los. Aber wer früh dran ist, hat an der Wand noch etwas Ruhe. Erst nachmittags wirds voll.



Erst Platten und oben dann griffige Blöcke: Klettern in Bad Heilbrunn;
Copyright: Lena Herrmann

Sonntag, 20. April 2014

Tagestour: Ilswaal und Zaalwaal, 1133 m; Vinschgau/Südtirol

Unsere allererste Wanderung mit Baby außerhalb des Bauches! Dementsprechend gespannt waren wir, ob der Plan auch funktioniert, den kleinen Käfer einfach im Tragetuch huckepack zu nehmen. Gleich mal vorweg: Es hat geklappt!

So leicht schleppe ich meine Tochter wohl nie wieder auf den Berg!
Copyright: Lena Herrmann

Ausgesucht hatten wir und für den sonnigen Ostersonntag einen Waalweg. Und zwar Ilswaal und Zaalwaal bei Schlanders. Waale sind Bewässerungssysteme im Vinschgau. Die Quelle wird angezapft und dann fließen lustig plätschernde Bäche in befestigten Rinnen den Berg hinab und auf dem Weg nebendran kann man wunderbar wandern. Meistens mit einem schönen Blick ins Tal. Der Haken an der Geschichte: Um den abwärts fließenden Waalen folgen zu können, muss man erstmal hoch. Und das (zumindest in unserem Fall) steil.

Los geht es vom Parkplatz am Schwimmbad und Sportplatz von Schlanders. Nach einem kurzen Einlaufen entlang des Schlandraunbaches geht es über den Bach und rechts hoch. Eine Stunde lang arbeiten wir uns die rund 400 Höhenmeter zur Schlandersburg hoch.

Der Blick auf die Burg;
Copyright: Lena Herrmann

Nachdem wir die Burg passiert haben, halten wir uns rechts uns steigen ein ganzes Stück wieder ab, bis wir nach einer Viertelstunde den Ilswaal erreichen. Von da an spaziert es sich gemütlich und sehr idyllisch entlang des plätschernden Bächleins.


Blick auf das mächtige Ortler-Massiv
Copyright: Lena Herrmann

Fast eben geht es den Ilswaal entlang;
Copyright: Lena Herrmann

Die Bäume geben immer wieder den Blick auf die Berge frei;
Copyright: Lena Herrmann

Nach einer Dreiviertelstunde biegt der Waal links runter ins Tal und wir laufen geradeaus weiter immer Richtung Georgenkirchlein. Das erreichen wir aber erst, nachdem es noch einmal 20 Minuten steil und kurz etwas ausgesetzt wieder hoch geht.

Drahtseile sichern die ausgesetzten Stellen hoch zur kleinen Kapelle;
Copyright: Lena Herrmann
Doch die Anstrengung lohnt sich: Der anschließende Zaalwaal, dem man bis Kortsch folgt, ist wunderschön, mit alten verfallenen Mühlen, Holzrinnen, durch die das Wasser geleitet wird und kleinen Schleusen.

Eine der pittoresken Mühlen am Zaalwaal;
Copyright: Lena Herrmann

 Angekommen am westlichen Ende von Kortsch geht es dann eineinhalb Stunden durch den Ort und durch Apfelplantagen zurück nach Schlanders.

Bewertung: Eine wunderschöne Wanderung, die durch die beiden steilen Anstiege zur sportlichen Anstrengung wird. Waale sind ein Spielparadies für Kinder, gerade das letzte Steilstück ist für die Kleinsten aber nicht geeignet.

Zeiten:
Schlanders (738m) bis Schlandersburg (1150m): 1:15 Stunde
Schlandersburg bis Ilswaal: 20 Minuten
Ilswaal bis St. Georg (1133m): 1 Stunde
St. Georg (1133m) bis Kortsch (883m): 1Stunde
Kortsch (883m) bis Schlanders (738m): 1:15 Stunden