Montag, 12. Januar 2015

Kurzwanderung: Rangitoto Island, 260 m, Nordinsel, Neuseeland

An unserem letzten Tag in Neuseeland haben wir uns die Lavafelder von Rangitoto Island, einem erloschenen Vulkan vor der Großstadt Auckland, hinaufgedämpft. Es hat sich gelohnt, auch wenn die sommerliche Hitze nicht von schlechten Eltern war und auf dem steinigen Boden wenige Bäume wachsen, die Schatten spenden. Vor allem kriecht die Hitze von den dunklen Steinen die Beine hoch.

Aber: Es lohnt sich! Die Aussicht ist grandios und die Wanderung mit einer Stunde nach oben, auch völlig verschmerzter. Dazu kommt eine nette kleine Fahrt mit der Fähre. Ein perfekter Abstecher von Auckland aus, in einem halben Tag ist man hin, hoch und wieder zurück.

Wenn im Sommer die roten Pohutukawa-Sträucher blühen, ist es noch einmal viel schöner. Wir hatten das Glück...

Gleich neben Rangitoto Island liegt die Insel Motutapu
Copyright: Lena Herrmann

Auckland ist nur einen Steinwurf entfernt
Copyright: Lena Herrmann

Blühende Pohutukawa-Bäume und die feste Lava machen die Insel aus
Copyright: Lena Herrmann


Samstag, 3. Januar 2015

Tagestour: Mount Tongariro, 1967 m, Nordinsel, Neusseland

Der erste Anlauf, den Tongariro Crossing, eine der berühmtesten und beliebtesten Wanderungen Neuseelands zu machen, scheiterte am Wetter. Also versuchten wir es sechs Wochen später noch einmal. Diesmal hatten wir Glück. Großes Glück.

Um eigenständiger zu sein, hatten wir uns entschlossen, selbst hoch auf den Parkplatz zu fahren. Und waren dankbar über den Tipp unseres Campingplatz-Besitzers, früh zu starten, damit wir überhaupt noch einen Platz für den Camper bekommen. Klappte. Der Nachteil: Da unser Auto auf dem Parkplatz stand, mussten wir auch wieder zum Ausgangspunkt zurück. Also für uns Tongariro Non-Crossing. Dafür aber mit Gipfel.

Die Route
Copyright: tongarirocrossing.org.nz

Los ging es am Mangatepopo Carpark. Über den Weg muss hier nicht viel gesagt werden, denn man kann sich definitiv einfach nicht verlaufen. Erstens ist der Weg eine Art Autobahn - anfangs läuft man auf Planken über das empfindliche Moor, später stapft man über den Lava-Schutt auf Treppenstufen. Dazu kommt, dass bei schönem Wetter so eine Masse an Menschen unterwegs ist, dass man sich vorkommt wie in einem Ameisenstaat. Alles wuselt durcheinander.

Nach einer Stunde kommt man zu den Soda Springs. Dort gibt es noch ein Plumps-Klo am Wegesrand und dann geht es steil auf Stufen immer höher und höher. Vor einem erhebt sich der dramatisch aussehende und in "Herr der Ringe"zitierte Mount Ngauruhoe. Den haben wir uns geschenkt, denn eigentlich geht nur ein Weg ewig den Lava-Schutt hoch und das soll eine echte Plackerei sein.

Über den South Crater geht es dann hoch zum wirklich super spektakulären Red Crater und von dort sind wir dann hoch auf den Mount Tongariro gewandert, während die Meute den Hang runter zu den Emerald Lakes geschlittert ist. Die haben wir nur von oben bewundert und sind dann wieder umgedreht und auf dem Aufstiegsweg zurück.

Zeiten:
Mangatepopo Carpark (1100 m) bis Soda Springs (1350 m): 1:15 h
Soda Springs (1350 m) bis Red Crater (1886 m): 1:30 h
Red Crater (1886 m) bis Mount Tongariro (1967 m): 0:30 h
Mount Tongariro (1967 m) bis Red Crater (1886 m): 0:30 h
Red Crater (1886 m) bis Soda Springs (1350 m): 1:00 h
Soda Springs (1350 m) bis Mangatepopo Carpark (1100 m): 1:15 h
Insgesamt: 867 Höhenmeter auf einer Distanz von fast 20 Kilometern und 6:00 h

Bewertung: Die Schauermärchen, die von den Mitarbeitern in der Touristeninformation und auf den Campingplätzen verbreitet werden, sind genau das: Schauermärchen. Klar ist aber auch: Bei der Tour handelt es sich um einen sehr langen und konditionell fordernden Marsch. Und auf der Höhe kann das Wetter schnell umschlagen und eine gute Ausrüstung ist essentiell. Aber wer Bergerfahrung hat und das nötige Equipment, für den ist dieser Marsch eigentlich ein Kinderspiel. Ärgerlich, dass sich dennoch viele Anfänger und schlecht ausgerüstete Stümper auf den Berg quälen und die Neuseeländer nötigen, absurde Warnschilder und sogar Kilometermarken am Wegesrand aufzustellen.