Freitag, 26. Juni 2015

Tagestour: Schlern, 2563 m, Dolomiten (Südtirol/Italien)

Wer direkt am Schlern, diesem imposanten Berg der Dolomiten, sein Feriendomizil hat, der will natürlich auch mal rauf. Tagelang haben wir uns mit der richtigen Tour beschäftigt: Die kürzeste Strecke über die Seiseralm und den Touristensteig? Zu sonnig. Direkt los von unserem Apartment über die Tschafonhütte? Zu lang. Blieb als sinnvolle Alternative nur der Weg über die Bärenfalle.

Wir starten in Weißlahnbad, einem Ortsteil von Tiers. Dort gibt es einen großen Wanderparkplatz, von dem aus eine Reihe attraktiver Wanderrouten starten. Zunächst geht es eine Dreiviertelstunde lang einen Weg oberhalb des Tschamintals entlang, bis er sich dann in Serpentinen den Berg hoch zu winden beginnt. Langsam rückt auch die Schlucht ins Blickfeld, durch die es sodann steil im Zickzack hoch geht. Die Bärenfalle selbst ist mir soliden Holzbrücken entschärft. Als ausgesetzt ist die Tour damit kaum mehr zu bezeichnen. Von Vorteil ist, dass man erst durch die Bäume und dann durch die steilen Felswände viel im Schatten läuft.

Die Bärenfalle
Copyright: Lena Herrmann

Blick zurück
Copyright: Lena Herrmann

Ab dem Tschafatschsattel hat man die Steilheit dann besiegt. Doch wer denkt, dass das meiste geschafft ist, der irrt: Es geht in einer langen Schleife hoch zu den Schlernhäusern und da braucht man nochmal richtig Zeit. Der Blick auf die umliegenden Wände von Rosengarten und Latemar machen den Weg jedoch leicht. Es geht über saftige Almwiesen und über kleine Bächlein entlang an einer kleinen Kapelle.

Der Weg ist gut markiert
Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann


Von den Schlernhäusern ist es dann nur noch ein kurzer Weg hoch auf den Gipfel, den Petz. Von dort aus hat man einen der atemberaubendsten Ausblicke der gesamten Dolomiten! Seiser Alm, Lang- und Plattkopfes, Rosengarten und Latemar türmen sich vor einem auf.

Der Rosengarten
Copyright: Lena Herrmann

Gipfeltriumph I
Copyright: Lena Herrmann

Gipfeltriumph II
Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann

Der Abstieg ist auf der gleichen Route wie der Aufstieg.

Auf dem Rückweg dann aber mit einer netten
 Esel-Begegnung…
Copyright: Lena Herrmann

…und Murmeltieren
Copyright: Lena Herrmann

Bewertung: Steile und anstrengende Tour, der geröllige Weg durch die Schlucht ist vor allem im Abstieg auch nochmal richtig anstrengend. Gefährliche und ausgesetzte Stellen sind mit Drahtseilen und Holzbrücken entschärft, so dass auch konditionsstarke Anfänger keine Probleme haben sollten. Die Steilheit und die Länge der Tour sollte allerdings nicht unterschätzt werden.

Gehzeiten:
Weißlahnbad (1200 m) bis Tschafatschsattel (2069 m): 1:45 h
Tschafatschsattel (2069 m) bis Schlernhäuser (2457 m): 1:00h
Schlernhäuser (2457 m) bis Petz (2568 m): 0:15 h
Petz (2568 m) bis Tschafatschsattel (2069 m): 0:45 h
Tschafatschsattel (2069 m) bis Weißlahnbad (1200 m): 1:15 h
Insgesamt: 1368 Höhenmeter und 5 Stunden Gehzeit

Mittwoch, 24. Juni 2015

Tagestour: Rosengartenrunde: Ciampedie - Vajolethütte - Rotwandhütte - Ciampedie, 2550 m, Dolomiten (Südtirol/Italien)

Auf in den Rosengarten, dieses imposante Bergmassiv mit den spitzen Vajolettürmen! Von Vigo di Fassa nehmen wir die Seilbahn hoch nach Ciampedie und sparen uns so gleich mal 650 Höhenmeter im Aufstieg. Wir haben ja da oben einiges vor. Wir starten auf 2000 Meter Höhe an der Seilbahnstation Ciampedie und halten uns immer Richtung Rifugio Vajolet. Auf gemütlichen Wegen geht es knapp eine Stunde zur Vajolethütte.

Entlang der Felswände zum Passo Cigolade
Copyright: Lena Herrmann

Einer der Vajolettürme
Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann

Ab dort wird es dann deutlich alpiner: Entlang der massiven Wände des Rosengartens schlängelt sich der Weg auf und ab, teilweise sind dabei auch noch Schneefelder zu queren. Knackig wird es erst auf der letzten Strecke hoch zum Cigoladepass, da kommt man dann auf einer Geröllflanke ordentlich außer Atem.

Links geht's runter, aber der Weg
 ist breit genug
Copyright: Lena Herrmann

Gut gespurt sind die restlichen Schneefelder
Copyright: Lena Herrmann

Einmal durch den Fels kurz nach dem Pass
Copyright: Lena Herrmann

Danach ist alles wieder ganz einfach: Gemütlich schlängelt sich der Weg immer sanft bergab zur Rotwandhütte, die uns leider kulinarisch sehr enttäuscht hat. Der Fassa-Höhenweg, der uns zurück nach Campedie führt, ist ohne große Aussicht, da er viel durch den Wald führt. Da er aber wenig begangen ist, wirkt er fast verwunschen und ist eine wenig anstrengende Abrundung unserer Tour. Einmal heißt es allerdings noch aufpassen: Wenn der Weg die Piste quert, verschwindet er auf der anderen Seite wieder im Wald. Also nicht auf der Piste weiterlaufen sondern wieder rein zwischen die Bäume!

Sieht spektakulärer aus als es ist:
Fassa-Höhenweg
Copyright: Lena Herrmann

Meistens geht es durch die Bäume
Copyright: Lena Herrmann

Auf der nächsten Piste dann geht es die letzten Meter bis Campedie, wo wir die Gondel zurück ins Tal nehmen. Es gibt einen Weg zurück ins Tal, wer also die letzte Fahrt verpasst, muss nicht spontan übernachten. Aber uns hat es gereicht und wir sind dankbar eingestiegen.

Bewertung: Lange Tour mit wenigen Höhenmeter, aber wenn es bergauf geht wie hoch zum Cigoladepass, dann richtig. Wunderschöner Blick auf die Wände des Rosengartens. Panoramawanderung mit wenigen ausgesetzten Stellen. Trittsicherheit erforderlich und Kondition, aber eigentlich ist die Begehung auch für weniger Geübte durchaus möglich.

Gehzeiten:
Ciampedie (2000 m) bis Vajolethütte (2243 m): 1:00 h
Vajolethütte (2243 m) bis Cigoladepass (2550 m): 1:15 h
Cigoladepass (2550 m) bis Rotwandhütte (2280 m): 0:45 h
Rotwandhütte (2280 m) bis Ciampedie (2000 m): 1:00 h
Insgesamt: 550 Höhenmeter und vier Stunden Gehzeit



Montag, 22. Juni 2015

Kurzwanderung: Vom Völser Weiher auf die Tuffalm, 1280 m, Schlern/Rosengarten (Südtirol/Italien)

Nachdem an einem Tag die Wolken so tief hingen, dass eine Besteigung der Bergmassive um uns herum wenig Freude gemacht hätte, haben wir uns für eine kurze Wanderung hoch auf die Tuffalm (1280 m) entschieden. Vom Völser Weiher, der nur wenige Kilometer von Völs am Schlern entfernt ist, geht es circa eine Dreiviertelstunde gemütlich den Wanderweg hoch. Wer will, kann seinen Weg noch zur Hofer Alpl fortsetzen. Sind nochmal hundert Höhenmeter mehr.

Auf der Tuffalm
Copyright: Lena Herrmann

Keine Angst vor wilden Tieren
Copyright: Lena Herrmann


Copyright: Lena Herrmann


Auf der Alm gibt es Tiere zum Streicheln (Ziegen, Lamas), einen Spielplatz und gutes Essen. Und bergab ist unsere kleine Reiseamsel fast den gesamten Weg alleine gegangen.

Bewertung: Ein Spaziergang für jedermann, es gibt neben dem Wanderweg auch einen breiten Weg, der sogar kinderwagentauglich sein soll.

Zeiten:
Völser Weiher (1036 m) bis Tuffalm (1280 m): 0:45 h
Tuffalm bis Völser Weiher: 0:30 h
Insgesamt: 254 Höhenmeter und 1:15 h Gehzeit

Sonntag, 21. Juni 2015

Tagestour: Völseggspitze, 1834 m, Schlern/Rosengarten, Dolomiten (Südtirol/Italien)

Um endlich mal wieder ein paar richtige Höhenmeter zu rocken, haben wir uns dieses Jahr für eine Woche Urlaub in Südtirol entschieden. Und zwar nicht irgendwo sondern da, wo die Berge hoch, steil und felsig sind. Mitten im Nationalpark Schlern/Rosengarten. Ein Traum! Um uns langsam an die Touren zu gewöhnen, die vor uns liegen, haben wir moderat angefangen. Mit einer Wanderung auf die Tschafonhütte und die Völseggspitze. Hatte den Vorteil, dass wir direkt von unserem Apartment aufbrechen konnten (wer gemütlich bei wahnsinnig netten Menschen in der Abgeschiedenheit auf dem Bauernhof in ganz tollen Apartments Urlaub machen will, dem sei dringend der Mongaduierhof ans Herz gelegt!).

Blick vom Balkon unseres Apartments.
Copyright: Lena Herrmann


Der Mongaduierhof, links im Hintergrund der Schlern.
Copyright: Lena Herrmann


Für alle, die nicht am Fuße der Völseggspitze übernachten, der nimmt die Autobahnausfahrt Bozen Nord, hält sich dann immer Richtung Tiers und in dem kleinen Ort Völser Aicha geht es steil links hoch zum Gasthaus Schönblick. Kurz vor dem Gasthaus gibt es einen Wanderparkplatz und von dort geht es los.

Ab dem Gasthaus Schönblick schlängelt sich ein gemütlicher Wanderweg durch den Wald, immer lustig bergan. Zwischendurch eröffnen sich tolle Blicke schon von unten auf den dicken Nachbarberg, den Schlern. Doch den haben wir uns erst ein paar Tage später vorgenommen.

Immer bergan, geschützt im Schatten.
Copyright: Lena Herrmann

Nach etwas mehr als einer Stunde Fußmarsch trifft man auf eine Lichtung und dort findet sich die wunderbare Tschafonhütte mit tollem Essen, netten Wirtsleuten und viel Platz zum Spielen und Toben. Der Blick von dort auf Rosengarten und Latemar ist gigantisch! Doch vor der Speckknödelsuppe und dem Kaiserschmarren steigen wir in 15 Minuten noch schnell auf den Gipfel. Von dort öffnet sich der Blick ins Etschtal und bis nach Bozen. Selbst der Ortler ist auszumachen.

Posen vor dem Latemar.
Copyright: Lena Herrmann

Die Vajolettürme des Rosengartens sind von der
Tschafonhütte aus ganz nah.
Copyright: Lena Herrmann

Zurück geht es auf dem gleichen Weg zurück zum Wanderparkplatz.

Bewertung: Einfache und kurze Bergwanderung mit toller Einkehrmöglichkeit und super Ausblick. Für Kinder und weniger Geübte ebenso geeignet wie für Bergsteiger, die sich nur warmlaufen wollen. Oder auch, wenn die Wolken zu tief hängen und die 2000er in Nebel hüllen.

Zeiten:
Parkplatz (1140 m) bis Tschafonhütte (1737 m): 1:15 h
Tschafonhütte (1737 m) bis Völseggspitze (1834 m): 0:15 h
Völseggspitze (1834 m) bis Parkplatz (1140 m): 0:45 h
Insgesamt: 597 Höhenmeter und 2:15 h Gehzeit