Dienstag, 1. November 2016

Tagestour: Geißkopf, 1097 m, und Einödriegel, 1124 m, Bayerischer Wald

Während in den Niederungen Nebel festhing, haben wir uns Ende Oktober noch ein paar goldene Wandertage im Bayerischen Wald gegönnt. Bereits im vergangenen Jahr haben wir im lauschigen Waldferiendorf Dürrwies ein paar ruhige Herbsttage vor knisterndem Kaminfeuer verbracht. In diesem Jahr war das Wetter zu schön, um nur kleine Spaziergänge zu unternehmen.

An einem Tag ging es auf den Geißkopf. 1097 Meter klingen für Alpenwanderer erst einmal nicht viel. Doch so wenige Höhenmeter sind es dann am Ende gar nicht, die man da absolviert. Start der Wanderung ist in Bischofsmais.





 Von dort geht es durch den wunderschönen und abwechslungsreichen Wald immer dem Wanderweg Nummer 12 entlang bis zum Landshuter Haus, in dem man gut Rast machen kann. Wir halten uns jedoch scharf rechts und laufen durch den Märchenwald, bis wir wieder auf eine Schotterstraße kommen, die uns auf den Einödriegel bringt. Auf dem sind wirklich kaum Menschen anzutreffen, dabei ist die Aussicht fantastisch.

Landshuter Haus

Auf dem Einödriegel

Gipfelkreuz Einödriegel
Auf dem Aufstiegsweg geht es zunächst zurück und dann nach einer Viertelstunde links ab zum Geißkopf. Der ist deutlich belebter, denn ein Sessellift bringt hier an schönen Wochenend- und Feiertagen wagemutige Mountainbiker nach oben, die sich dann wieder in die Tiefe stürzen. Dafür gibt es eine kleine Hütte mit Plätzen in der Sonne.

Im Wald ist man oft alleine

Von dort geht es Richtung Landshuter Haus zurück und dann wieder auf dem Weg Nummer 12 zurück zum Ausgangspunkt in Bischofsmais.

Anspruch: einfache Tour, die ab und zu den Puls durch ein paar steilere Stellen den Puls in die Höhe treibt.

Entfernungen:
Bischofsmais (682m) bis Landshuter Haus (1015m): 1:30 h
Landshuter Haus (1015m) bis Einödriegel (1124m): 0:45 h
Einödriegel (1124m) bis Geißkopf (1097m): 0:30 h
Geißkopf (1097 m) bis Bischofsmais (682m): 1:30 h

Sonntag, 25. September 2016

Tagestour: Ross- und Buchstein (1698 m/1707 m), Bayerische Voralpen

Einer der Klassiker und an einem sonnigen Septembersonntag natürlich dementsprechend voll: Ross- und Buchstein. Trotzdem lohnt sich der Weg hoch auf diese beiden markanten Gipfel der Voralpen immer. Denn man hat hier alles, was das Herz begehrt: Einen knackigen Anstieg, wunderbare Almwiesen zum Brotzeit machen, einen tolle Hütte und wer mag: Einen netten, kleinen, echten Klettersteig und für die ganz Wagemutigen: die ausgesetzte Kletterei rauf auf den Buchstein.

Los geht es unten am Wanderparkplatz Bayerwald, der direkt an der Straße vom Tegernsee kommend Richtung Sylvensteinspeicher und Achensee, liegt. Das Gute selbst an vollen Tagen: Ein Platz findet sich hier eigentlich immer. Keine Selbstverständlichkeit bei Wanderparkplätzen.

Vom Parkplatz geht es direkt los - schön steil über Stufen, immer in Serpentinen durch den Laubwald. Nach rund eineinhalb Stunden kommen wir zur Sonnbergalm, die inzwischen bewirtschaftet ist. Aber auch diejenigen, die ihre Brotzeit mit hoch geschleppt haben, können hier schön mit Blick auf die beiden Berge rasten und die Tegernseer Hütte von unten bewundern.

Copyright: Lena Herrmann

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Sonnbergalm
Copyright: Lena Herrmann

Wer genau hinsieht, erkennt die Hütte
Copyright: Lena Herrmann

Weiter geht es entlang der Almwiesen und nach einer Viertelstunde steht man vor dem Klettersteig, der einfach zu gehen ist, aber auch für Könner zumindest ein leichtes Klettersteiggefühl aufkommen lässt. Nach einer halben bis Dreiviertel Stunde (je nach dem, wie viel Gegenverkehr hier ist, durch den man aufgehalten wird) kommen wir an die Tegernseer Hütte. Von hier ist es eine Viertelstunde hoch auf den Rossstein. Und wer Lust auf die speckigen Griffe und Tritte hat, der nimmt den Buchstein gleich auch noch mit. Aber Vorsicht: Runter muss man auf dem gleichen Weg und Drahtseile gibt es hier keine, so dass jeder selbst klettern muss.

Tegernseer Hütte direkt vor dem Buchstein
Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann

Am Grat ist die matschige Nordflanke überstanden
Copyright: Lena Herrmann

Runter geht es entweder auf dem gleichen Weg wie hoch. Oder, wer sich den Abstieg durch den Klettersteig sparen will, der umrundet den Rossstein. Allerdings kann ich vor dieser Nordumgehung nur warnen. Selbst bei schönstem Wetter und einer langen Trockenperiode trocknet es hier nie richtig ab, so dass man teilweise durch rutschigen und glitschigen Matsch muss. Kein Vergnügen, wie ich finde.


Zeiten:
Parkplatz Bayerwald (852 m) bis Sonnbergalm (1485 m): 1:30 h
Sonnbergalm bis Tegernseer Hütte (1650 m): 0:45 h
Tegernseer Hütte (1650 m) bis Rossstein (1698 m): 0:15 m
Rossstein bis Parkplatz Bayerwald: 1:45 h

Bewertung:
Spannende und abwechslungsreiche Tour, die auch für Anfänger geeignet ist, allerdings erfordert sie Schwindelfreiheit und einiges an Kondition.


Sonntag, 17. Juli 2016

Tagestour: Seekarkreuz über Schwarzentennalm, 1601 m, Bayerische Voralpen

Nach ein paar misslungenen Gipfeljagden in diesem Jahr, die wegen schlechter Laune der Tochter oder zu schlechtem Wetter abgebrochen wurden, haben wir es erneut versucht. Dazu haben wir uns eine Tour rausgesucht, die sich je nach Laune und Wetter kürzer oder länger gestalten lässt: Rauf aufs Seekarkreuz. Und zwar über die Schwarzentennalm.

Wenige Kilometer hinter Kreuth findet das Auto beim Parkplatz Winterstube Ruhe. Und dann geht es los: Eine Stunde völlig entspannt an einem Bach entlang, kaum bergauf. Das beste: Die Mountainbiker bleiben auf dem Forstweg, die Wanderer haben ihren eignen Pfad auf der anderen Seite des Baches, der für Fahrräder nicht erlaubt und viel idyllischer ist.

Nach einer Stunde beschaulichen Spazierens (der Forstweg ist kinderwagentauglich, der Fußweg teilweise etwas steinig und daher weniger) kommt man an die Schwarzentennalm (keine Übernachtungsmöglichkeit, keine Website).

Gemütlich geht's am Bach entlang
Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann

Die letzten Meter zur Schwarzentennalm
Copyright: Lena Herrmann
Eine Kuh steht vor dem Eingang und lässt die Wanderer nur vorbei, wenn sie die Ohren gekrault bekommt. Netter Einstieg. Nach eine Suppe schultern wir das Kind und weiter geht es. Sehr, sehr einsam. Denn: eigentlich auch schilderlos. Der Weg findet sich dennoch leicht: 15 Minuten nach der Hütte biegt nach links ein breiter Forstweg ab, dem man folgt. Dass man richtig ist, merkt man daran, das er ordentlich steil bergan geht. 

30 Minuten folgt man ihm und steht dann vor einem Gatter. Und hier heißt es ein bisschen aufpassen. Denn der Weg geht nicht durch das Gatter durch und weiter gerade aus. Sondern vor dem Gatter biegen die Wanderer rechts hoch ab. Weiter geht es durch teils recht sumpfigen Wald, wunderschön. Nach einer Viertelstunde wird es wieder anstrengender. Dann verläuft der Weg teilweise neben, teilweise durch Almwiesen wieder recht steil.

Copyright: Lena Herrmann

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In einem großen Bogen (der sich auch abkürzen lässt, wer am Ende der Almwiese durch das Gatter geht und sich danach direkt am Zaun hält, bis er auf den Forstweg kommt) geht es durch ein paar Höfe und dann ist auch schon das Seekarkreuz im Blick. 40 Minuten dauert es noch, bis die letzten Höhenmeter erklommen sind.

Die letzten Meter, das Gipfelkreuz ist schon in Sicht
Copyright: Lena Herrmann

Der Blick gen Westen, Richtung Brauneck
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Runter geht es auf dem gleichen Weg, den wir hoch gekommen sind. Wieder mit Halt an der gemütlichen Schwarzentennalm. 

Zeiten:
Parkplatz Winterstube (830 m) - Schwarzentennalm (1027 m): 1:00 h
Schwarzentennalm (1027 m) - Seekarkreuz (1601 m): 2:00 h
Seekarkreuz (1601 m) - Schwarzentennalm (1027 m): 1:00 h
Schwarzentennalm (1027 m) - Parkplatz Winterstube (830 m): 1:00 h

Bewertung:
Ungefährliche Wanderung, die landschaftlich sehr abwechslungsreich ist und eine bezaubernde, gemütliche Hütte bietet. Teilweise konditionell fordern, weil steil und lang. Am Ende zieht sich der Weg von der Alm zum Auto ziemlich.

Sonntag, 24. Januar 2016

Rodeltour: Von Bad Wiessee zur Aueralm, 1299 m, Mangfallgebirge

Endlich, endlich ist der Schnee da! Also packen wir den Schlitten ein und das Kind oben drauf (super praktisch - die kleine Amsel macht warm eingepackt beim Aufstieg ihren Mittagsschlaf) und los geht's!

So gemütlich kann es den Berg hoch sein
Copyright: Lena Herrmann

Durch die Bäume geht es den Weg hoch
Copyright: Lena Herrmann

Dieses Mal haben wir uns den Fockenstein beziehungsweise die Aueralm ausgesucht - war uns der Berg doch von unserer letzten Wandertour in diesem Jahr noch gut in Erinnerung geblieben.

Vom Parkplatz am Gasthof Sonnbichl, der direkt neben der Skipiste steht, geht es los, immer den Zeiselbach entlang. Erst gemütlich flach und dann rassig steil. Und das ist auch das Problem dann bei der Abfahrt: Die Strecke ist fast die ganze Zeit sehr gerade und ohne nennenswerte Kurven. Dazu noch manch steile Stelle. Da muss man bremsen können!

Wir hatten Glück und der Schnee war schön weich und griffig. Aber bei Eis wird das eine waghalsige Schussfahrt.

Oben wartet einen wunderschöne Schau in die umliegenden Gipfel und die Aueralm mit ihrem guten Essen und ihrer gemütlichen Stube. Die Hütte hat das ganze Jahr über geöffnet.

Exponiert steht die Alm auf einer Kuppe
Copyright: Lena Herrmann

Die Aueralm ist bei Rodlern beliebt
Copyright: Lena Herrmann


Zeiten: 
Parkplatz Sonnbichl (790 m) bis Aueralm (1299 m): 1:20 h
Aueralm (1299 m) bis Sonnbichl (790 m) mit dem Schlitten: 0:25 h

Bewertung: 
Die Strecke ist im oberen Teil nichts für Anfänger und vor allem bei eisigen Verhältnissen schwer zu befahren. Der teils schmale Weg erfordert außerdem ein gutes Lenkvermögen, denn Wanderer, Schlittenfahrer und Skitourengeher benutzen den Weg nach obenhin ebenfalls. Doch wer auf seinem Schlitten sicher ist, den erwartet eine rasante und atemberaubende Fahrt.