Sonntag, 7. September 2014

Tagestour: Hirschberg, 1670 m, Bayerische Voralpen

Welche Schmuckstücke in den Bayerischen Voralpen noch zu entdecken sind, wenn man nicht immer nur nach den 2000ern schielt sondern sich aus verschiedenen Gründen (Kleinkind dabei, Wetter, Zeit...) auch mit den kleineren Gesellen zufrieden gibt. Aktuell haben wir den Hirschberg für uns entdeckt. Der hat nämlich genau das nicht, was mich an den niedrigen Bergen immer so nervt: Stundenlange Hatscherei durch dunkle Wälder. Oder (noch schlimmer) auf Forststraßen. Stattdessen: Ein zackiger, schweißtreibender Anstieg, ein atemberaubender Blick, eine nette Hütte (Hirschberghaus) mit freundlichen Wirtsleuten und ein schöner Rundweg.

Der Reihe nach: Das Auto lassen wir in Scharling stehen (entweder auf dem Parkplatz des Skiliftes oder einen Kilometer früher auf einem privaten Parkplatz), dann geht es zum Skilift des Hirschbergs und von dort an steil bergauf am Rande beziehungsweise auch mitten auf der Skipiste. Das ist schön zu laufen, aber der Schweiß wird fließen.

Steil geht es die Skipiste hoch;
Copyright: Lena Herrmann
 Nach einer Stunde trifft man auf einen Forstweg, der kurz vor der Rauheckalm endet. Ab da geht es auf schmalem Pfad aber lange nicht mehr so steil quer über die Alm mit ersten schönen Ausblicken durch die Latschen hoch Richtung Hirschberghaus.


Blick von der Rauheckalm auf Kratzer und Tegernsee;
Copyright: Lena Herrmann

Kurz vor der Hütte hat man die Qual der Wahl: Noch einmal rund 150 Höhenmeter nach links hoch auf den Hirschberg? Oder rechts runter zur Hütte und vielleicht nur den Kratzer als Nebengipfel, aber immerhin mit Gipfelkreuz ausgestattet, mitnehmen? Eine kleine Gewitterfront samt Regen treibt uns zu Speckknödelsuppe und Käsekuchen in die Hütte, den Gipfel verschieben wir auf das nächste Mal und laufen über den Winterweg unter der Materialseilbahn steil durch die Latschen runter. Nach einer halben Stunde beginnt der Forstweg, der im Winter als Rodelweg genutzt werden kann. Wir sparen uns ein gutes Stück des Forstweges und nehmen den Steig durch den Wald, doch die letzte Stunde müssen auch wir dann den Forstweg runterlaufen, der in Scharling endet und und direkt zum Parkplatz führt.

Blick vom Kratzer auf den Tegernsee;
Copyright: Lena Herrmann
Bewertung: Teilweise knackige und gar nicht so kurze Bergtour teilweise sowohl im Anstieg als auch Abstieg recht steil aber nie ausgesetzt und daher auch für Anhänger und Kinder machbar. Sofern sie motiviert sind. Die Aussicht ist wunderschön und der Berg abwechslungsreich und spannend.

Zeiten: Scharling (767 m) bis Rauheckalm (1454 m): 1:45 h
Rauheckalm (1454 m) bis Hirschbergsattel (1550 m): 0:30 h
Hirschbergsattel (1550 m) bis Gipfel (1668 m): 0:15 h
Gipfel bis Hirschberghaus (1545 m): 0:15 h
Hirschberghaus (1545 m) bis Materialseilbahn (Abstieg über Winterweg): 0:30 h
Forstweg ab Materialseilbahn bis Scharling (767 m): 1:15 h
Gesamt: 903 Höhenmeter und 4:00 h Gehzeit