Sonntag, 11. August 2013

Tagestour: Sonntagshorn, 1961 m, Chiemgauer Alpen

Auf der Suche nach einem Berg, der nicht zu steil ist und trotzdem ein bisschen mehr zu bieten hat als einen ausgedehnten Spaziergang, sind wir auf das Sonntagshorn gestoßen. Rund 1000 Höhenmeter bietet die Wanderung. Der Berg, über dessen Gipfel die deutsch-österreichische Grenze verläuft, ist der höchste der Chiemgauer Alpen und bietet eine grandiose Aussicht über den Chiemsee auf der einen und Watzmann sowie Wilder Kaiser auf der anderen Seite. Da lohnt sich auch die etwas längere Anfahrt aus München, denn ab der Autobahnausfahrt Traunstein/Siegsdorf (A8) sind es nochmal rund 35 Kilometer über die Landstraße, durch Inzell und Schneizlreuth bis ins Heutal. Man besteigt den Berg also von der österreichischen Seite. Von der deutschen Seite gehts auch, aber der Weg ist anspruchsvoller, anstrengender und hat Kletterstellen bis zum II. Grad.


Copyright: Lena Herrmann


Vom Wanderparkplatz im Heutal (durch den kleinen Ort Unken hindurch, immer der Beschilderung "Heutal" folgen; nach einigen Spitzkehren und Höhenmetern ist der Parkplatz nicht zu verfehlen), der gut beschildert und kostenpflichtig ist, geht es rund eine Stunde über einen Forstweg auf die Hochalm. Dort befindet sich in der kleine Ansammlung aus Ferienhüttchen und Almen auch eine nette, kleine bewirtschaftete Hütte für hungrige und durstige Wanderer. Auf dem Hauptweg geht es gerade aus weiter durch das kleine Hüttendorf hindurch, als Orientierung dient eine kleine Kapelle, die man auf der rechten Seite passiert. Kurz danach verlässt man den breiten Weg und steigt gleich etwas steiler bergauf den kleinen Wanderpfad hoch. Würde man auf dem Weg bleiben, kommt man Richtung Peitingköpfl, doch das wollen wir uns für den Abstieg aufheben.

Das Peitingköpfl vom Sonntagshorn aus gesehen; Copyright: Lena Herrmann

Der Wanderweg führt durch Bäume und Wiesen - immer eher sonnig. Wenn die Sonne richtig brennt, kann es an der Südflanke also durchaus heiß werden. Doch bei uns passt das Wetter perfekt und so steigen wir die restlichen eineinhalb Stunden Richtung Gipfel, am Ende geht es in regelmäßigen und langgezogenen Serpentinen über eine recht steile Wiese auf den höchsten Punkt zu. Doch die Wegführung macht das Wandern sehr erträglich - dafür zieht es sich auch ein bisschen.

Die Serpentinen ziehen sich durch Wiesen und Latschen; Copyright: Lena Herrmann

Freche und hungrige Dohlen bevölkern den Gipfel in Scharen; Copyright: Lena Herrmann

Der Abstieg folgt auf dem gleichen Pfad, doch nach ca. 15 Minuten halten wir uns gerade aus und biegen nicht nach rechts unten ab, so dass wir über einen Sattel und dann an einer Bergflanke entspannt in 30 Minuten über die Kuhweiden zum Peitingköpfl spazieren.

Neugierige Kühe trifft man auf dem Weg überall; Copyright: Lena Herrmann

Der Gipfel, der ein eigenes Gipfelkreuz vorweisen kann, ist nicht mehr als ein dicker Felsen in der Wiese, aber der Anblick des Sonntagshorns von der Seite ist absolut sehenswert.

Das Sonntagshorn (rechts) vom Peitingköpfl aus gesehen; Copyright: Lena Herrmann

Über die Wiesen geht es runter Richtung Hochalm (30 Minuten), wo wir noch ein Weißbier und eine Schorle zu uns nehmen, die Sonne über den Bergen betrachten und uns dann an die letzten 45 Minuten auf dem Forstweg zum Auto zurück machen.

Bewertung: Wer die etwas längere Anfahrt in Kauf nimmt, wird mit einem wunderschönen Berg belohnt, der nicht überlaufen ist und auch für Anfänger gut zu meistern ist, da er nie ausgesetzt oder besonders steil ist.

Zeiten: 
Parkplatz im Heutal (968 m) bis Hochalm (1460 m): 1:00 Stunde
Hochalm (1460 m) bis Sonntagshorn (1961 m): 1:30 Stunden
Sonntagshorn (1961 m) bis Sattel (1630 m), dann auf Peitingköpfl (1720 m): 0:45 Stunden
Peitingköpfl (1720 m) bis Hochalm (1460 m): 0:45 Stunden
Hochalm (1460 m) bis Parkplatz im Heutal (968 m): 0:45 Stunden
Insgesamt: 1200 Höhenmeter und 4:45 Stunden

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